Berlin. Tausende posten auf Twitter „Nazis raus“. Grund ist der Tweet einer Journalistin – die für das Statement sogar Morddrohungen erhielt.

Ein kurzer Tweet, nur zwei Worte – es folgt eine Welle der Empörung und gleichermaßen der Sympathie auf Twitter: Neujahr postete die Journalistin Nicole Diekmann bei dem Kurznachrichtendienst das Statement „Nazis raus“.

14.000 Likes, Morddrohungen und einen Trending Topic später verkündet sie nun eine Twitterpause – ihr Tweet zieht aber weiter Kreise, immer mehr posten die Worte.

Kritik für Post – und dann eine Welle der Sympathie

Diekmann ist Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtbüro. So wurde sie dann auch nach dem Post schnell mehr oder weniger direkt angegangen – als Journalistin habe sie neutral zu sein, sich nicht politisch zu positionieren.

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Viele Kritiker fühlten sich an einen Vorfall erinnert, bei dem ein Kameramann im ZDF auf seinem T-Shirt das Logo einer linken Band trug – wofür sich der Sender entschuldigte. Zusätzlich befeuert fühlten sie sich offenbar, als Diekmann die Frage eines Nutzers, was für sie ein Nazi sei beantwortete mit: „Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt“ – als Witz gemeint.

Schnell beschäftigte das Thema immer mehr Menschen auf Twitter. Und viele solidarisierten sich mit der Frau, die immer heftigere Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen über sich ergehen lassen musste. Die Unterstützter twitterten dagegen alle: Nazis raus.

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Viele Folgen ihrem Beispiel – und posten „Nazis raus“

Plötzlich taten das nicht nur ein paar Menschen, sondern auch Jan Böhmermann, Heiko Maas, Dunya Hayali, die SPD, Spiegel Online, Hannover 96 und viele, viele andere.

So viele, dass „Nazis raus“ am Montag sogar die Spitzenposition der „Trending Topics“ in Deutschland erreichte – also das zu diesem Zeitpunkt meistgeschriebene Thema war.

„Leute, das ist ja WAHNSINN! Ich bin unheimlich gerührt und freue mich total. So vielen Dank für soviel Solidarität. Überwältigend!“, schrieb Diekmann am späten Montagabend. Kündigte aber im gleichen Tweet auch an: „Ich verabschiede mich für ein paar Tage. Es war doch etwas unruhig.“ (ses)

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