Berlin. Vero heißt das soziale Netzwerk, das momentan im Trend zu liegen scheint. Vor allem anders will es sein. Doch was steckt dahinter?

„Vero“ ist italienisch und bedeutet so viel wie wahrhaftig. Und das will das neue soziale Netzwerk, das diesen Namen trägt, auch sein. Es wolle mehr von dem bieten, was an Social Media toll sei – und weniger davon, was daran nervig sei – „eine kleine Revolution“, wie es im Image-Video heißt.

Immer mehr Nutzer registrieren sich derzeit auf der Social-Media-Plattform, die vorgibt, so ganz anders zu sein. Doch stimmt das auch? Das steckt hinter dem neuen Netzwerk:

• Wo unterscheidet sich Vero zu anderen Netzwerken?

Vero unterscheidet sich in einigen Punkten tatsächlich stark von anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Zum einen ist die Plattform werbefrei und will das auch bleiben. Dafür müssen die Nutzer allerdings eine jährliche Gebühr bezahlen, mit der das Netzwerk sich finanziert.

Über die Höhe der Gebühr ist auf der Website von Vero nichts zu finden. Der derzeitige Hype seit der Einführung 2015, als das soziale Netzwerk noch ein Insider-Tipp war, ist auch damit zu erklären, dass die erste Million neuer Nutzer von den Kosten dauerhaft befreit werden soll. Dementsprechend groß scheint der Andrang zu sein.

Macht Facebook dumm?

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    Außerdem versprechen die Erfinder von Vero anders als Facebook keine unnötigen Daten zu sammeln. Zudem kann man sehr detailliert bestimmen, wer die eigenen Posts sehen kann und wer nicht. Darüber hinaus werden bei Vero alle Beiträge chronologisch angezeigt.

    • So sieht Vero aus

    Was einem als Nutzer von Vero außerdem ins Auge sticht: das moderne und schlichte Design, das durch die fehlende Werbung simpler wirkt. Philip Banse, Redakteur beim Deutschlandfunk, beschreibt: Vero sei ein visuelles Netzwerk, „man kann keine Posts absetzen, ohne ein visuelles Element hinzuzufügen“. Das können Fotos oder Videos, aber auch Musik oder Bücher sein.

    • Wer steckt hinter Vero?

    Vero wurde von dem libanesischen Geschäftsmann und Milliardär Ayman Hariri ins Leben gerufen. Nach eigener Aussage gründete er das Netzwerk, weil er von Facebooks Algorithmus und der Datensammlerei frustriert gewesen sei.

    • Das ist die Kritik

    Offenbar ist die noch junge Plattform dem Hype nicht gewachsen. Immer wieder kommt es in der App zu Fehlermeldungen und Abstürzen. Eine Entschuldigung dafür gab es Sonntag auf Twitter.

    Einige Nutzer stören sich aber auch daran, dass man bei der Anmeldung die Telefonnummer zwingend angeben muss – laut Vero aus Sicherheitsgründen, weil Telefonnummern schwieriger zu fälschen seien, als Mailadressen.

    • Vero ist Verkaufsplattform

    Vero verkauft sich mit einem jungen, frischen und modernen Image und stellt vor allem das Soziale stark in den Vordergrund. Im Image-Video heißt es, mit Vero würde man schlicht so sozial agieren, wie man es in der Realität eh schon tue.

    Dabei gerät jedoch in Vergessenheit, dass das soziale Netzwerk auch eine riesige Verkaufsplattform für Musik, Filme und Bücher ist und in diesem Punkt nicht besser als beispielsweise Facebook – wenn auch ein wenig transparenter. (bekö/alka)