Köln. . Auf der Gamescom in Köln werden die Neuheiten der Videospiel-Branche präsentiert. Diese Titel sollte man auf keinen Fall verpassen.

Die Videospielmesse Games­com ist noch in vollem Gange –bis zum 26. August werden sich vor vielen Spielstationen wohl noch lange Schlangen bilden. Wir waren in den vergangenen Tagen auf der Messe und haben uns die wichtigsten Videospiele für PC, PS4 und XBox­One der kommenden zwölf Monate angeschaut und zusammengestellt.

Fremde Länder und Welten

Assassin’s Creed: Origins.
Assassin’s Creed: Origins. © BM | PR

Publisher Ubisoft schickt in diesem Jahr wieder einen Vertreter der „Assassin’s Creed“-Reihe ins Rennen: „Assassin’s Creed: Origins“. Es versetzt den Spieler weit zurück ins alte Ägypten, zur Zeit Kleopatras. Held Bayek gehört natürlich wieder der geheimen Vereinigung der Meuchelmörder an und geht seiner Profession auch in diesem Teil elegant und ausführlich nach. Vieles davon kennt man schon aus früheren Titeln – neu ist etwa, dass Spieler, die in die Haut des Adlers schlüpfen, nun Feinde markieren können. Außerdem wurde das Kampfsystem aufgefrischt. Toll umgesetzt ist dabei das unverbrauchte Setting Ägypten. Ob das frischen Wind in die Reihe bringen mag, wird erst ein Test des fertigen Spiels ab dem 27. Oktober verraten. Das Testlevel auf der Gamescom machte insgesamt einen guten Eindruck.

Ebenfalls eine Fortsetzung ist „Star Wars: Battlefront 2“ und bietet diesmal endlich eine Solo-Kampagne; und das auch noch aus dem Blickwinkel einer Elitekämpferin des Imperiums. Außerdem wurde der Fokus des Multiplayers deutlich in Richtung Gefechte zwischen Tie-Fightern und X-Wings verschoben – das anspielbare Weltraumgefecht auf der Gamescom hat einen hervorragenden, atmosphärischen Eindruck hinterlassen. Das wird ein Pflichttitel für Star-Wars-Fans, erhältlich ab dem 17. November.

Mittelerde: Schatten des Krieges.
Mittelerde: Schatten des Krieges. © BM | PR

Etwas früher, schon am 10. Oktober, kommt noch ein zweiter Teil, der es in sich hat – „Mittelerde: Schatten des Krieges“. Wie schon im Vorgänger, „Mordors Schatten“, spielt man Talion und muss gemeinsam mit dem Geist Celebrimbor gegen allerlei Ork-Schergen und -Bosse antreten. Neben ausgefeilten Schwertkampfmechanismen ist vor allem das Nemesis-System reizvoll: Durch Angriffe auf die Kommandostruktur der Orks kann man deren Armeen destabilisieren – oder sich so auch noch mächtigere Feinde schaffen. Und außerdem kann man Drachen reiten – mehr muss wohl nicht gesagt werden.

Laut und treffsicher

Die Shooterriege bringt Bewährtes: Electronic Arts zeigt kein neues „Battlefield“, sondern nur einen Ausblick auf die Erweiterung „In the Name of Tsar“, die im September erscheint. Die bringt im Erster-Weltkrieg-Shooter noch die russische Armee ins Spiel – sowie neue Multiplayer-Karten. Bei Activisions „Call of Duty: World War 2“ kehrt man zu den Ursprüngen der Reihe zurück, zu Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs. Allerdings soll der neue, missionsgetriebene Multiplayermodus War etwas frischen Wind in die Reihe bringen. Erscheinungstermin ist der 3. November.

Far Cry 5.
Far Cry 5. © BM | PR

„Far Cry 5“ von Ubisoft wagt sich immerhin erneut ins unverbrauchte Terrain, diesmal in die amerikanischen Weiten von Montana. Dort muss gegen eine Hillbilly-Sekte zu Felde gezogen werden – und dazu werden natürlich allerlei Waffen bemüht. Außerdem kann man aber herumwandern, jagen, angeln oder einfach die schöne Aussicht genießen. Beim Anspielen sah die offene Spielwelt mal wieder richtig toll aus. Nun muss das fertige Spiel zeigen, ob die Storyline auch über die ganze Länge trägt. Das wird sich aber erst nach dem Release im kommenden Jahr zeigen, genauer gesagt ab dem 27. Februar 2018 zeigen.

Tiefgang und Charakter

Detroid: Become Human.
Detroid: Become Human. © BM | PR

„Detroit: Become Human“ ist das neue Adventure vom Kult-Spielemacher David Cage. Er entwarf auch Titel wie „Heavy Rain“ oder „Fahrenheit“. „Detroit“ spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die Menschheit zahlreiche Aufgaben an die wachsende Zahl von Androiden abgegeben hat – das Setting erinnert stark an „Bladerunner“. Doch Cage dreht den Spieß um und lässt den Spieler in die Rolle der Androiden schlüpfen, die sich von der Menschheit emanzipieren möchten. Ein stimmungsvoller Noir-Thriller – und nach kurzem Anspielen auf der Gamescom ein absoluter Spiele-Tipp. Allerdings wird man sich bis zum kommenden Jahr gedulden müssen.

Schneller geht es bei „Life is Strange: Before the Storm“. Das Adventure spielt drei Jahre vor der Handlung des ersten Teils und beleuchtet die Freundschaft der beiden Teenager Chloe Price und Rachel Amber. Besondere Stärke des Spiels ist wieder, wie die Handlungen und Entscheidungen des Nutzers das Spielgeschehen nachhaltig beeinflussen – definitiv spielenswert. Der erste Abschnitt erscheint am kommenden Donnerstag.

Mit Vollgas über die virtuelle Rennstrecke

Gentlemen, start your Engines! Für Menschen mit Benzin im Blut wird es ein traumhafter Herbst. Zahlreiche neue Rennspiele gehen an den Start.

Forza 7.
Forza 7. © BM | PR

Am 3. Oktober lässt „Forza 7“ die Motoren an. In mehr als 700 unterschiedlichen Autos kann man sich hinter das virtuelle Steuer klemmen und auf 30 unterschiedlichen Strecken an den Start rollen. Wer das in diesem Herbst als stolzer Besitzer der neuen XboxOneX macht, rast in 4K und mit HDR in brillanter Grafik. Aber auch auf der „normalen“ XboxOne sieht das Spiel hervorragend aus. Auch spielerisch konnte der Hochglanz-Racer beim Antesten in Köln auf beiden Konsolen überzeugen.

Sony hält ab 18. Oktober mit „Gran Turismo Sport“ dagegen, dem wahrscheinlich wichtigsten Exklusiv-Spiel des Jahres für die Playstation 4. Auch hier ist die Optik fantastisch, das Fahrgefühl realistisch wie nie. Letzteres liegt daran, dass „GT Sport“ mit Sonys VR-Brille kompatibel ist. Für Langstreckenrennen aber ist die Brille zu schwer. Spaß machte die Raserei bei einer Testfahrt allerdings auch ohne VR-Modus.

Gamescom öffnet Pforten in Köln

weitere Videos

    Sowohl für PS4 als XboxOne kehrt die „Need For Speed“-Reihe zurück, die dieses Mal den Untertitel Payback trägt und beim ersten Anspielen ein wenig wirkt wie eine gelunge Mischung aus „Forza Horizon“ und „Fast And Furious“. Start ist am 11. November. Schon am 22. September springen für „Project Cars 2“ die Ampeln auf Grün. Der erste Eindruck: hervorragend.

    Weitere Eindrücke von den ersten Tagen der Gamescom gibt es in unserem News-Blog.

    Kleine Entwickler mit ganz großen Spielideen

    Auf der Gamescom haben auch kleine Teams mit geringem Budget die Chance ihre Spiele vorzustellen. Wir sind dabei auf lauter kleine Perlen gestoßen.

    Aer -- Memories of the Old.
    Aer -- Memories of the Old. © BM | PR

    Eine davon ist „Aer – Memories of the Old“. Darin steuert man ein Mensch/Adler-Wesen durch eine Welt voller schwebender Inseln und muss verschiedene Rätsel lösen. Ein schöner Soundtrack und ein besonderes Design tragen dazu bei, dass man gern in der schwebenden Welt verweilt. Fans des Indie-Klassikers Journey werden sich hier umgehend zuhause fühlen. Das Spiel erscheint im Oktober für PC, Mac, PS4 und XBoxOne beim Hamburger Publisher Deadalic Entertainment.

    Ein schneller Side-Scroller im Stile eines 80er-Arcadeautomaten ist „Huntdown“. Als Kopfgeldjäger ballert man sich durch bunte Cyberpunk-Pixelgrafik. Erscheint noch in diesem Jahr für PC, XboxOne, PS4 und Nintendo Switch.

    „Genesis Alpha One“ ist dagegen ein ganz neues Spielkonzept: Als letzte Hoffnung der Menschheit hat man die Aufgabe, einen bewohnbaren Planeten in einem riesigen Sternsystem zu finden. Dazu muss man schrittweise eine Raumstation aufbauen und erweitern – und wechselt fließend zwischen Bauansicht-Strategiespiel und einer First-Person-Shooter-Ansicht. So bewegt man sich durch seine Raumstation – oder verteidigt sie gegen Aliens. Das Spiel erscheint im kommenden Jahr für den PC.

    Haimrik
    Haimrik © BM | PR

    „Deep Sky Derelicts“ ist zwar auch im Weltraum angesiedelt, hier übernimmt man aber ein dreiköpfiges Team von Glücksrittern, das fremde Raumschiffe nach Wertgegenständen absucht oder Aufträge erfüllt. Selbstredend muss man sich dabei ständig gegen Aliens und Plünderer zur Wehr setzen. Der Kampf ist als Kartenspiel umgesetzt. Tolle Comicgrafik, stimmungsvolle Umgebung – ein innovativer, kleiner Dungeoncrawler, der ab Oktober bei Steam getestet werden kann.

    Und dann gibt es noch „Haimrik“: Der ist in einem verfluchten Buch gefangen und läuft buchstäblich den Text der Erzählung entlang. Hier muss er die richtigen Wörter finden, um Rätsel zu lösen – oder schlicht nicht zu sterben. Ab Herbst für PC, PS4 und XboxOne.