Berlin. Was könnte man dem Freund schenken? Und der Oma? Wer auf dem Schlauch steht, ist nicht allein: Das zeigen die häufigsten Google-Suchen.

  • Die Zahl der Weihnachtsgeschenke, die via Internet bestellt werden, wächst rasant
  • Auf Platz 1 der Suchliste bei Google: Fotogeschenke
  • Auf Platz 2 und 3 - die Küchenwunderwaffe Thermomix und Spiele

Was soll ich bloß Papa schenken? Und was bekommt die Freundin? Ohrringe gehen nicht, gab’s schon letztes Jahr. Warum ist es für viele so schwierig, das richtige Geschenk zu finden? Mangelt es an Kreativität – oder haben so viele einfach schon alles? Wer sich fragt, womit er oder sie die Lieben glücklich machen könnte, ist jedenfalls nicht allein. So suchten Menschen in den vergangenen Tagen online nach passenden Weihnachtsgeschenken.

Das am meisten gesuchte Thema bei Google war nach Angaben des Google News Lab in Berlin „Weihnachtsgeschenk für Freund“, dicht gefolgt von „Weihnachtsgeschenke für Männer“. Das kann nur daran liegen, dass Männer sich vermutlich noch ein paar Tage Zeit lassen und erst unter größerem Zeitdruck das Such-Volumen steigt; „Weihnachtsgeschenk für Freundin/Frauen/Mama“ belegen derzeit die Plätze vier bis sechs.

Es wird viele, viele Fotogeschenke geben

Ist aber nicht so, dass niemand Ideen hätte. Auf Platz 1: Fotogeschenke. Die tauchen in Variationen immer wieder auf, auch in diesem Jahr werden Omas und Opas mit Fotokalendern überrascht, in denen die süßesten Bilder der Enkel Spaß machen. Oder es gibt Fotobücher. Oder Schlüsselanhänger mit Foto.

Auf Platz zwei der Liste der im Zusammenhang mit Weihnachten meistgesuchten Geschenke – und ungleich teurer als die allermeisten Fotogeschenke: die Küchenhelferwunderwaffe Thermomix.

Auf Platz drei: Spiele. Ob es den Suchern da um Computer- oder Brettspiele geht, ist natürlich nicht zu erkennen. Wohl aber, dass die Suche ein bisschen zu unspezifisch ist für die Weihnachtsgeschenke-Jagd: Auf der ersten Seite der Suchergebnisse finden sich ausschließlich Links zu Online-Spielen.

Wie man Kinder an Weihnachten glücklich macht, ist für die meisten offenbar keine Frage, Spielzeug findet sich kaum unter den häufigsten Google-Suchen. Am ehesten mit Geschenken für Jüngere haben die Suchen nach Lego Technic (Platz fünf), Hoverboard (Platz neun) und der Spielekonsole PS4 (Platz zehn) zu tun – wobei es sich ja durchaus auch um Geschenke für „Junggebliebene“ handeln könnte

Geschenke für Schwiegereltern, Hunde und Erzieherinnen

Dass Menschen, die nach Weihnachtsgeschenken für Schwiegereltern oder Kollegen suchen, Hilfe brauchen können, wissen die meisten, die Schwiegereltern oder Kollegen haben. Dass „Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter“ auf Platz 15 bei der Suche für bestimmte Personengruppen liegt, zeigt, dass es gar nicht so wenige großzügige Chefs gibt. Und die Suche nach Weihnachtsgeschenken für Hunde liegt nur kurz vor der nach Präsenten für – Erzieherinnen. Da fällt die Interpretation schwer.

Ein bisschen lustig ist, dass nicht wenige nach „guten“ oder „schönen“ Geschenken suchen – wer schenkt schon gerne schlecht und hässlich? Und ob „kreative Weihnachtsgeschenke“ noch kreativ sind, wenn man sie durch Suche im Internet gefunden hat, ist noch nicht ganz geklärt. Neben schön und kreativ sind die meistbenutzten Adjektive bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken selbstgemacht, klein, cool, ausgefallen, lustig, originell und günstig.

Selbstgemachte Seife und ein iPhone 7

Mal angenommen, die Suchen würden tatsächlich in Präsente umgesetzt, dann werden sich am 24. Dezember in etwa die gleiche Zahl Beschenkter über selbstgemachte Seife, besagte Schlüsselanhänger mit Fotos, ein iPhone 7 und einen Gutschein für ein „Candlelight Dinner“ freuen. Überhaupt wollen offenbar viele Menschen eher Erlebnisse als Dinge verschenken: Häufig gesucht werden neben dem Dinner bei Kerzenschein ein „Krimidinner“ oder ein „Dinner in the Dark“, Kurzurlaub, Wellnesswochenende, Konzerte 2017 und das Musical „König der Löwen“.

Dass so viele Menschen nach „Weihnachten im Schuhkarton“ (Platz 14) suchen, hat nichts mit Pantoffeln für Opa zu tun, sondern mit dem Wunsch, Menschen froh zu machen, die man gar nicht kennt. Hinter der Aktion steht das christliche Werk „Geschenke der Hoffnung“, das weltweit Menschen in Not unterstützt – eben auch materiell. Für die selbstgepackten Geschenke für arme Kinder ist es allerdings schon zu spät, sie kämen nicht mehr rechtzeitig an. Jetzt sammelt die Organisation noch Geldspenden.