Berlin. Facebook-Mitarbeiter hatten ihren Konzern für den Umgang mit Fake-News kritisiert. Nun reagiert Zuckerberg. Und kündigt Änderungen an.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg reagiert auf die Kritik aus den eigenen Reihen: Der 32-Jährige hat sich in einem Beitrag ausführlich dazu geäußert, wie das soziale Netzwerk gegen gefälschte Nachrichten vorgehen will. Zuvor hatten mehrere Dutzend Mitarbeiter ihren Arbeitgeber für dessen Umgang mit sogenannten Fake-News kritisiert.

„Normalerweise veröffentlichen wir keine Einzelheiten über laufende Projekte, aber in Anbetracht der Wichtigkeit des Themas und dem großen Interesse möchte ich einige Projekte skizzieren, die bereits im Gange sind“, schreibt Zuckerberg. Das Wichtigste, was der Konzern tun könne, sei es, seine Fähigkeiten zu verbessern, Fehlinformationen als solche zu erkennen.

Engere Zusammenarbeit mit Journalisten

„Das bedeutet, dass wir bessere technische Systeme brauchen, die Inhalte bereits als falsch zu erkennen, bevor Nutzer sie als Falschmeldung melden“, schreibt der Facebook-Chef weiter. So soll beispielsweise die Funktion überarbeitet werden, die Nutzern ähnliche Inhalte zu einem Artikel anzeigt. Dieser sogenannte „Related Content“ gilt als eine der Ursachen dafür, dass sich die User nur in ihrer eigenen „Filterblase“ bewegen, in der vor allem die eigene Meinung viel Raum einnimmt.

Zudem soll es Facebook-Nutzern vereinfacht werden Falschmeldungen zu markieren. Außerdem arbeite das Team daran, dass als falsch markierte Artikel für andere Nutzer mit Warnhinweisen versehen sind. Um überhaupt zu erkennen, wann es sich um Fake-News handelt, will Zuckerberg künftig enger mit Journalisten und Medienschaffenden zusammenarbeiten. „Wir haben schon manche von ihnen kontaktiert“, schreibt er.

Geschäftsmodell von Fake-News-Seiten lahmlegen

Eine weitere Maßnahme, die den Werbemarkt betrifft, war bereits zuvor bekannt geworden: Betreiber von Fake-News-Seiten sollen künftig nicht mehr von Werbung auf dem sozialen Netzwerk profitieren. Dieses Geschäftsmodell will Zuckerberg trockenlegen.

Zuckerberg betonte jedoch auch, dass er sehr „sorgsam“ vorgehen wolle. Wie zügig und wie konsequent der Konzern die Projekte umsetzt, das bleibt also fraglich. Facebook selbst profitiert davon, wenn Inhalte häufig geteilt werden, weil die Nutzer dann mehr Zeit auf dem sozialen Netzwerk verbringen. Und dazu tragen vor allem kontroverse Artikel bei. Ob sie nun den Tatsachen entsprechen – oder nicht.

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