Los Angeles. Mark Zuckerberg weist Vorwürfe zurück, Falschmeldungen auf Facebook hätten die US-Wahl mitentschieden. Mittel dagegen sieht er nicht.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat bezweifelt, dass weit verbreitete Falschmeldungen bei dem Online-Netzwerk den Ausgang der Präsidentenwahl in den USA mitentschieden hätten. „Ich persönlich halte es für eine ziemlich verrückte Idee, dass falsche News auf Facebook (...) die Wahl auf irgendeine Weise beeinflusst haben könnten“, sagte Zuckerberg bei einem Auftritt auf der Konferenz „Techonomy“ in Kalifornien in der Nacht zum Freitag.

Falsche Nachrichten machten nur einen sehr geringen Anteil der Inhalte aus, sagte Zuckerberg. Zudem entschieden die Wähler auf Grundlage ihrer Lebenserfahrung. Facebook war im Wahlkampf vorgeworfen worden, das Online-Netzwerk habe zu wenig gegen die Ausbreitung gefälschter Nachrichten-Artikel unternommen.

Facebook ist wichtige Quelle für Viele

Die angeblichen Berichte gossen meist Wasser auf die Mühlen des republikanischen Präsidentschaftsanwärters Donald Trump. So hieß es zum Beispiel, der Papst habe dessen Kandidatur unterstützt. Facebook ist für viele Mitglieder zu einer wichtigen Nachrichtenquelle geworden.

Zuckerberg bestritt auch, dass sich im Newsfeed des Online-Netzwerks eine Filterblase bilde, in der den Nutzern durch Software-Algorithmen vor allem Nachrichten angezeigt werden, die zu ihren Ansichten passen und diese damit nur verfestigen. So habe eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie – von Facebook – gezeigt, dass sich die angezeigten Nachrichten für Liberale und Konservative nur geringfügig unterschieden.

Zuckerberg: Menschen blenden Dinge aus

Zugleich zeigte sich dabei aber auch, dass die Menschen seltener auf Überschriften klicken, die nicht mit ihrer Meinung übereinstimmen. Man neige dazu, Dinge auszublenden, die nicht zur eigenen Weltsicht passten, sagte Zuckerberg. „Ich weiß nicht, was man dagegen unternehmen kann.“ (dpa)