Berlin. Die Artikel-29-Datenschützer der Europäischen Kommission haben ernste Bedenken gegenüber WhatsApp. Sie kündigten eine Untersuchung an.

In einem offenen Brief haben die europäischen Datenschutzbeauftragten WhatsApp für die Datenweitergabe an den Mutterkonzern Facebook kritisiert. Sie forderten Unternehmenschef Jan Koum auf, den Austausch zu unterlassen, bis ein ausreichender rechtlicher Schutz gewährleistet werden könne.

Die sogenannte Artikel-29-Gruppe, die sich aus Vertretern aller EU-Staaten zusammensetzt, wies WhatsApp zudem an, alle verfügbaren Informationen zu strittigen Fällen zur Verfügung zu stellen. Kontrollbehörden sollen so eine bessere Grundlage haben, um die Vorgänge zu prüfen.

Sorge auch um Daten von Dritten

Man habe ernste Bedenken, was die Art der Informationsweitergabe und die Zustimmung der Nutzer angehe, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Außerdem stellt die Artikel-29-Gruppe die Effektivität von Kontrollmöglichkeiten der Nutzer infrage und sorgt sich um die Konsequenzen, die die Datenweitergabe für Menschen hat, die keinen der Dienste der Facebook-Familie nutzen.“

Im August dieses Jahres hatte WhatsApp die Allgemeinen Geschäftsbedingungen geändert und entgegen früherer Aussagen bekannt gegeben, dass Nutzerdaten zu Marketing- und Werbezwecken an Facebook weitergereicht werden. Die Ankündigung hatte zu großer Verunsicherung bei Nutzern geführt. (cho)