Berlin. Papierflieger virtuell abschicken: Die Smartphone-App „Paper Planes“ geht um die Welt. Aber Vorsicht: Das Smartphone ist in Gefahr.

Man öffnet es, runzelt die Stirn, probiert es aus – und staunt dann doch: Derzeit verbreitet sich rasant die Anwendung „Paper Planes“ für Smartphones. Papierflieger fangen und verschicken – und staunen, wo der Flieger überall schon gelandet ist. Ein Spiel und eine Seite, die die Welt verbinden, Zeit kosten – und manche Smartphones wahrscheinlich auch das Leben. Das steckt dahinter.

Was gerade viele Menschen fasziniert, war im Mai eine Art Lockerungsübung vor der Keynote bei Googles Entwicklerkonferenz Google I/O: Hunderte Menschen warfen und fingen Flieger. Doch durch die Luft schwirrten nur ein paar wenige Blätter einiger Scherzbolde, die „Paper planes“ existierten nur digital. Sie starteten und landeten auf den Smartphones des technikverliebten Publikums, das dafür aber die Wurf- oder die Fangbewegung machen musste. Zuschauer des Livestreams konnten auch mitmachen.

Smartphone gut festhalten

In den Büros und Wohnzimmern landauf, landab wird man solche Szenen jetzt auch sehen. Menschen packen ihr Smartphone wie den Rumpf eines Fliegers zwischen Daumen und Zeigefinger und lassen die Hand nach vorne schnellen. Das geht auch mit Tablets, ist aber schwieriger. Und die Gefahr ist noch größer, dass das Gerät unbeabsichtigt den Abflug macht und unsanfter landet als ein Papierflieger ...

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Die Entwicklerfirma Active Theory hat das Experiment zum Weltfriedenstag am 21. September für alle verfügbar gemacht, es gibt zu der App im Google Play Store eine Webseite, auf der „Paper Planes“ auch mit anderen Smartphones läuft. Und wer die Seite auf dem Desktop öffnet, kann seinem Flieger auch noch nachschauen.

Flieger liefern Infos zur Reiseroute

Der erste Aha-Effekt verpufft schnell, mit Handbewegungen einen virtuellen Flieger zu falten und zu werfen. Die Anwendung hat aber noch einen anderen Reiz, der das Gefühl von Langeweile noch etwas verzögert: Die Flieger tragen ihre Geschichte mit sich.

Ein einmal abgeschickter Flieger wird von anderen Nutzern aufgefangen – das Smartphone als Schmetterlingsnetz. Es bekommt bei jeder Station einen Stempel mit Ort und Zeit. Wer einen Flieger fängt, muss ihn öffnen und sieht die Reise des Fliegers vor sich: Vielleicht hat ihn jemand in Wellington in Neuseeland gefaltet, ein Inder hat ihn in Mumbai gefangen und weitergeschickt, bis er dann über Venezuela in Deutschland gelandet ist. Schickt der Fänger ihn hier wieder ab, hat er dann auch den Stempel aus Deutschland. Und wird als nächstes vielleicht von einem Russen gefangen.

„Herzstück unserer Idee war, Menschen aus aller Welt mit der Kraft des Netzes zusammenzubringen“, schreiben die Entwickler. Sie haben am Dienstag veröffentlicht, wie sie vorgegangen sind. Wünsche an sie gibt es auch – ganz oben: einen Editor, um eigene Stempel zu gestalten.