Berlin. Wie bei WhatsApp gibt es nun auch bei Facebook die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Messenger-Nutzer können geheim chatten. So geht es.

Bei WhatsApp ist es schon möglich, nun zieht der Facebook Messenger nach: Nutzer können ihre Konversationen Ende-zu-Ende verschlüsseln. Neue Chats können demnach als geheim markiert werden. Facebook schaltete die Funktion am Sonntag frei. Facebook oder Regierungsbehörden sollen dann die Chats nicht mehr mitlesen können. Die Webseite „Caschys Blog“ hatte zuerst darüber berichtet. Auf seiner Seite informiert Facebook über die Änderungen.

Um einen Chat als geheim zu markieren, muss der Nutzer in der Messenger-App auf die persönlichen Einstellungen gehen. Dort gibt es nun den Menüpunkt „Geheime Unterhaltungen“. Klickt der User auf diesen Punkt, muss er in einem Untermenü nur noch den Regler nach rechts schieben und kann so die Funktion verschlüsselte Nachrichten aktivieren.

Verschlüsselte Chats können gelöscht werden

Möglich ist es auch, die Option „Lösche alle geheimen Unterhaltungen“ auszuwählen. Dann werden alle bereits verschlüsselten Chats zusätzlich gelöscht und im Unterhaltungsverlauf nicht gespeichert. In den Nachrichten können Nutzer über ein Stoppuhr-Symbol in der unteren Leiste auch ein Verfallsdatum für die Nachrichten auswählen.

Mit der Verschlüsselung geht aber auch ein Verlust an Komfort einher. So können Chats nur auf einem aktiven Gerät entschlüsselt werden, sie werden nicht auf allen Geräten synchronisiert. Wer also eine geheime Unterhaltung beginnt, legt sich auf ein Gerät fest. Auf anderen Smartphones sind die Nachrichten nicht lesbar.

Gruppenchats sind nicht geheim

Nutzer können normale von geheimen Chats anhand der Farbe der Konversation unterscheiden. So werden in verschlüsselten Nachrichten Antworten des Chat-Partners in einer schwarzen statt einer blauen Dialogblase angezeigt. Verschickt werden können in den Chats zwar Bilder und Sticker, aber nicht GIFs, Videos oder Sprachnachrichten. Auch Gruppenchats sind verschlüsselt nicht möglich.

Nachrichten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können weiterhin Facebook gemeldet werden, wenn es sich zum Beispiel um Hassrede handelt. Der Nutzer kann die Chats auf seinem Gerät entschlüsseln und dann Facebook melden.

Facebook hatte bereits im Juli angekündigt, seinen Messenger verschlüsseln zu wollen. Mit diesem Schritt schließt der Konzern zum Messenger WhatsApp auf. Derzeit gibt es die Funktion nur in der App des Messengers für Android und iOS. Ob die Browser-Version des Messengers oder der Chat auf der Facebook-Seite demnächst auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zulassen, ist bisher nicht bekannt.