Köln/Berlin. „Adblock Plus“ verhindert das Aufpoppen von Werbung im Internet. Doch nun will das Unternehmen selbst mit Anzeigen Geld verdienen.

„Für ein Web ohne nervige Werbung!“, mit diesen Worten wirbt das Kölner Unternehmen Eyeo für seine App Adblock Plus. Diese blockiert Anzeigenbanner und das Aufpoppen von Werbefenstern auf Webseiten. Internetnutzer weltweit haben das kostenlose Browser-Plugin nach Angaben von Eyeo bereits mehr als 500 Millionen Mal heruntergeladen. Doch nun steigt das Unternehmen selbst in die Vermarktung von Werbung ein.

Werbetreibende können über eine neue Plattform ab sofort Anzeigenbanner bei „Adblock Plus“ kaufen. So genannte „akzeptable Werbung“ („Acceptable Ads“) lasse sich per Drag-and-Drop-Funktion auf Webseiten integrieren, wie das Unternehmen mitteilte.

Eyeo erweitert damit sein Geschäftsmodell. Bisher verdient „Adblock Plus“ damit Geld, dass Unternehmen ihre Internetseiten auf eine Aufnahme-Liste („Whitelist“) setzen lassen können: Wer an Eyeo zahlt, dessen Werbung ist trotz Blockierung sichtbar. Die bezahlten Anzeigenbanner der neuen Plattform werden ebenfalls angezeigt.

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Adblock Plus: „Wir verkaufen keine Werbung“

„Wir verkaufen keine Werbung“, sagte Eyeo-Geschäftsführer Till Faida dem Portal heise online. Er sehe das neue Vermarktungsmodell nicht als Widerspruch. Über die neue Plattform werde es Werbetreibenden demnach allenfalls erleichtert, „Acceptable Ads“ zu nutzen. Berichte, wonach das Blocken von Werbung allgemein außer Kraft gesetzt werde, dementierte Eyeo via Twitter.

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Das Finanzierungsmodell von „Adblock Plus“ ist umstritten. Seit Jahren klagen Medienkonzerne, darunter Axel Springer und Spiegel Online, gegen das Unternehmen. Im Juni erklärte das Oberlandesgericht Köln das „Whitelistening“ für unzulässig. Mit dem neuen Konzept könnte Eyeo jedoch womöglich die Unterlassung umgehen, da das Unternehmen selbst als Vermarkter von Anzeigen auftritt. (schrö)