Köln. Von nervenaufreibenden Fußballmatches bis zur packenden Mafia-Saga: Das sind die Highlights der Gamescom aus den Kölner Messehallen.

Heute schon wissen, was morgen gespielt wird – die Gamescom macht es möglich. Auf der weltgrößten Video- und Computerspielmesse zeigen die Branchenriesen in Köln bei hochsommerlichen Temperaturen die Hits für den kommenden Herbst und Winter. Wir haben uns umgesehen und Eindrücke gesammelt.

Grafisch verbesserter Fußballspaß

Pfeifen wir mit „FIFA 17“ (VÖ 29. September) an. Zwei große Neuerungen gibt es bei EAs Vorzeige-Kick. Das ist zum einen die neuen Frostbite-Engine, die dafür sorgen soll, dass die Grafik noch schöner, das Spiel noch realistischer wird. Das klappt auch weitgehend, selbst wenn die Gesichter der Kicker bei Nahaufnahmen ein wenig an Wachsfiguren erinnern. Dafür kicken Mitspieler und Computergegner intelligenter, und das ganze Spiel strahlt dank der renovierten Grafik noch mehr Atmosphäre aus. Dazu gibt es erstmals auch einen Storymodus, in dem man die Rolle eines jungen Spielers in der britischen Premier League übernimmt und Karriere macht. Zu sehen war davon in Köln allerdings noch nichts.

Von Raumschiffen und Zeppelinen

Völlig unterschiedliche Wege gehen derweil die beiden seit Jahren konkurrierenden Shooterserien „Battlefield“ und „Call Of Duty“. Während Activisions „Ruf der Pflicht“ immer futuristischer wird und im neuen Teil „Infinite Warfare“ sogar ein Weltraumszenario bietet, reist „Battlefield 1“ (VÖ 21. Oktober) in den Ersten Weltkrieg zurück. Man kann darüber diskutieren, ob dieses Szenario sein muss, bei der Technik des Kriegsepos dürfte die Meinung hingegen einhellig sein. Auf der Wüstenkarte, die auf der Messe mit 64 Teilnehmern gespielt werden konnte, gibt es reichlich optische Abwechslung, spektakuläre Effekte und realistische Zerstörung. Nur manchmal erscheint das kriegerische Treiben in etwas zu bunten Farben.

San Francisco wird gehackt

Es darf wieder gehackt werden. „Watch Dogs 2“ spielt allerdings nicht mehr in Chicago, sondern in San Francisco. Schon deshalb wirkt die Fortsetzung nicht mehr ganz so düster wie Teil eins. Einen neuen Helden gibt es auch. Marcus Holloway heiß er, sieht ein wenig aus wie ein Mischung aus US-Rapper und Jérôme Boateng und ist ein absoluter Könner in Sachen Technik. Das muss er auch sein, um sich gegen ein hochtechnisiertes System zu wehren.

Optisch sieht das sehr schön aus, die Bewegungsfreiheit in der Stadt ist nahezu grenzenlos und gehackt werden kann – voraussichtlich ab 15. November – alles, was in irgendeiner Form elektrisch ist. Und seit der Gamescom ist nun auch bekannt, dass es einen neuen Kopfgeldjägermodus gibt. Was weniger brutal ist, als es klingt.

Blutiger Mafia-Epos

„Mafia III“ dagegen ist wenig zimperlich. Der dritte Teil versetzt den Spieler in das New Orleans der späten 60er-Jahre, das hier New Bordeaux heißt. Dort kommt es – verkürzt gesagt – zu einem Bandenkrieg. In der Rolle des Vietnam-Veteranen Lincoln Clay, der auf die schiefe Bahn geraten ist, nimmt der Spieler ab 7. Oktober den Kampf gegen die alles beherrschende Mafia auf. Es gibt Überfälle, Schießereien und wilde Verfolgungsjagden. Und all das in einer völlig offenen Spielwelt mit opulenter Grafik. Allerdings auch so brutal, dass die Altersbeschränkung ab 18 Jahren durchaus ernst genommen werden sollte.

Pokémon-No

Eines übrigens gibt es auf der Videospielemesse in Köln nicht. Neue Pokémons für „Pokémon Go“. Es gibt auch keine alten, ja nicht einmal einen Poké-Stop. Offiziell heißt es, die Messe sei Privatgelände und daher nie als Spielfläche vorgesehen gewesen. Böse sind die Veranstalter darüber wohl nicht. Massenaufläufe vor raren Exemplaren der kleinen Monster wären in den Messehallen nämlich kaum zu kontrollieren gewesen.