San Francisco. „Pokémon Go“ könnte es in dieser Woche offiziell auch in Europa geben. Der Hersteller des Smartphone-Spiels nimmt Nutzern eine Sorge.

Spieler von „Pokémon Go“ mit Apple-Geräten sollen ohne große Sorge Pokémons fangen können: Hersteller Niantic Labs hat einen Fehler abgestellt, durch den die App viel zu viel Zugriff bei iOS-Nutzern anforderte. Die Nachricht kommt rechtzeitig, bevor die App sich auch massenhaft auf Geräten in Deutschland finden könnte. Das „Wall Street Journal“ will aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben (Bezahlinhalt), dass Niantic das Programm „in den nächsten Tagen“ auch in App Stores für europäische Nutzer bringen will. In den USA sind bereits Menschenaufläufe von Spielern zu beobachten wie in diesem Video aus New York.

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IT-Experte Adam Reeve hatte am Montag mit einer Warnung vor dem Datenhunger des neuen Spiels „Pokémon Go“ für Aufsehen gesorgt, ist aber nun beruhigt: „Jetzt zieht alle los und schnappt Euch Pokémons“, schreibt er. Er sei froh, dass Niantic auf seine Warnung schnell reagiert habe. Um überhaupt spielen zu können, muss man sich mit dem Google-Login oder einem Nintendo-Account anmelden. Zuletzt war eine Registrierung nur noch bei Google möglich.

App hatte vollen Zugriff auf Google-Profil verlangt

Niantic greift nun mit der App nicht mehr auf den gesamten Inhalt des Google-Profils zu. „’Pokémon Go’ ruft nur die Grund-Informationen zum Profil ab (konkret den Benutzernamen und die E-Mail-Adresse), und keine anderen Informationen aus dem Google-Konto werden oder wurden genutzt oder gesammelt“, erklärte die Entwicklerfirma Niantic Labs in der Nacht zum Dienstag US-Medien. Allerdings hat es nach Ansicht des IT-Experten Reeve die Möglichkeit dazu gegeben.

Reeve hatte festgestellt, dass die „Pokémon Go“-App mit dem „vollen Zugang“ zu Google-Profilen auch E-Mails im Namen der Nutzer hätte versenden oder sich in andere Dienste mit dem Google-Profil hätte einloggen können. Viele Nutzer haben bei dem Internet-Konzern E-Mails, Kontakte, Kalender sowie zum Teil auch Ortsinformationen gespeichert. Informiert wurden Nutzer nicht. Typischerweise haben nur Googles hauseigene Apps einen so breiten Zugang, um Dienste miteinander zu verzahnen. Der Hintergrund: Niantic war früher eine ausgegliederte Abteilung bei Google, ist aber heute ein eigenständiges Unternehmen. Nutzer können auf dieser Google-Seite prüfen, welche App welchen Zugriff verlangt.

Keine Gewissheit bei „Sideloads“

Gewissheit gibt es nach der Niantic-Erklärung allerdings nur für Nutzer, die sich die App von Niantic aus dem Apple-eigenen App Store heruntergeladen haben. In Europa ist das Spiel über Google Play und den App Store von Apple nicht zu erreichen, Nutzer müssen mehr oder weniger aufwändig in einen anderen App Store wechseln. Deshalb haben viele Nutzer das Spiel an dem App Store vorbei von einer anderen App-Plattform geladen. So konnte sich auch ein SPD-Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt als erster Politiker rühmen, einen Fang gemacht zu haben:

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Bei den sogenannten „Sideloads“ kann es aber zu Problemen bei Updates kommen, und Niantic könnte die ID von Nutzern sogar sperren. Niantic und Sicherheitsfirmen hatten auch gewarnt, in anderen Versionen könne sich Malware verbergen.

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„Pokémon Go“ war übers Wochenende in den USA zum Hit geworden. In der App werden die populären „Pokémon“-Figuren auf dem Smartphone-Bildschirm in reale Umgebungen eingeblendet. Man kann sie ebenso suchen und sammeln wie Zubehör. Das kann auch mit echtem Geld gekauft werden. Die Aktien von Nintendo waren nach dem erfolgreichen Start am Montag in die Höhe geschnellt.

Das Spiel ist bisher offiziell nur in den USA sowie Australien und Neuseeland verfügbar. Nintendos Pokémon Company und Niantic hatten wegen des Ansturms auf die Server den Start in anderen Teilen der Welt auf unbestimmte Zeit verschoben. Zu dem neuen Zeitplan gibt es noch keine offizielle Bestätigung. Die App hatte sofort den Spitzenplatz im App Store eingenommen. Die Serverprobleme scheint Niantic aber inzwischen weitestgehend im Griff zu haben. (mit Material von dpa)