Los Angeles. Bei Snapchat verschwinden angesehene Bilder von allein wieder. Aber bald können Nutzer in der App zumindest eigene Fotos speichern.

Snapchat, das mit von allein verschwindenden Bildern populär geworden ist, gibt Nutzern jetzt auch die Möglichkeit, ihre Fotos dauerhaft zu speichern. Die Funktion „Memories“ solle ein durchsuchbares Bildarchiv innerhalb der App bieten, erklärte der Fotodienst in einem Blogeintrag am späten Mittwoch. So werde es genügen, Suchbegriffe wie „Hund“ oder „Hawaii“ einzutippen, um entsprechende Fotos zu finden. Die „Memories“-Funktion werde schrittweise innerhalb des nächsten Monats eingeführt, hieß es.

Snapchat will die Funktion „Memories“ einführen.
Snapchat will die Funktion „Memories“ einführen. © dpa

Zu der Funktion sollen Nutzer künftig kommen, indem sie im Kamerabereich nach oben wischen. Archivierte Fotos können dann auch nachträglich in „Meine Story“ gepostet werden. Auch die Bearbeitung der in Snapchat gespeicherten Bilder – zum Beispiel mit weiteren Stickern – soll dann möglich sein. Bislang konnten gespeicherte Fotos nur innerhalb privater Nachrichten versendet werden.

Snapchat vor allem bei jungen Nutzern populär

Snapchat reagiert damit darauf, dass viele Nutzer die App auch als ihre zentralen Kamera-Anwendung einsetzen. Zuvor wurde bereits die Funktion „Story“ eingeführt, in der Bilder und Videos eines Tages auf einen Blick zu sehen sind.

Snapchat ist vor allem bei Jüngeren populär und kommt laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Finanzdienstes Bloomberg auf 150 Millionen Nutzer täglich. Neben Bildern, die sich nach dem Ansehen automatisch löschen, machte Snapchat auch Sticker populär, mit denen sich Fotos verändern lassen. Vor kurzem führte auch Twitter sie ein. Bei Facebook blieben Versuche, Snapchat eine eigene App mit verschwindenden Bildern entgegenzusetzen, erfolglos – zum weltgrößten Online-Netzwerk gehört aber die Foto-App „Instagram“ mit mehr als 500 Millionen Nutzern. (dpa/jei)