Redmond. Manch ein Nutzer erschrickt: Systemabsturz auf dem PC? Microsoft drängt aktuell Nutzer überdeutlich zur aktuellsten Version Windows 10.

Nutzer von Windows 7 und 8.1 sollten in den kommenden Wochen bei einer plötzlich auftauchenden Einblendung am Computer die Ruhe bewahren. Vier Wochen vor dem Ende der kostenlosen Updatezeit auf Windows 10 (endet am 29. Juli) wirbt das Unternehmen mit einer blau-violetten Vollbild-Einblendung für den Umstieg auf das vor einem Jahr eingeführte Betriebssystem.

Die Aufforderung, über Windows 10 nachzudenken, ähnelt optisch einer Windows-Fehlermeldung, kann aber durch einen Mausklick auf „Nicht mehr benachrichtigen“ am unteren linken Bildschirmrand schnell ausgeblendet werden. Wer sich durch die Aufforderung zum Update auf Windows 10 veranlasst fühlt, kann auf „Upgrade jetzt ausführen“ klicken.

Vor dem Upgrade-Start Daten sichern

Davor empfiehlt sich eine komplette Sicherung aller persönlichen Daten auf eine externe Festplatte. Nutzer, die Windows 10 bereits installiert hatten aber wieder zurück zu ihrer Vorgängerversion gewechselt sind, sehen den Hinweis nicht. Er wird auch nicht angezeigt, wenn der PC nicht kompatibel ist mit Windows 10, wie Microsoft erklärt.

Windows geht es besonders darum, Nutzer von Windows 7 wegzuholen: Das Betriebssystem ist schon fast sieben Jahre alt und technisch veraltet. Vor allem unterstützt es aber auch nicht Apps, mit denen Microsoft künftig Kasse machen will. Auf mehr als 350 Millionen Rechnern ist Windows 10 bereits installiert.

Windows 10 soll bald rund 100 Euro kosten

Zuletzt hatte Microsoft Kritik einstecken müssen, weil sich Windows 10 auch installierte, wenn Nutzer bei einer entsprechenden Anfrage das Kreuz oben rechts anklickten, das eigentlich Programme schließt. Die aktuelle bildschirmfüllende Anzeige ist der nächste Schritt. In Seattle einigte sich Microsoft außergerichtlich mit einer Frau auf eine Zahlung von 10.000 Dollar wegen eines Zwangsupdates. Die Frau hatte glaubhaft machen können, dass das Upgrade auf das neue Betriebssystem fehlerhaft war und ihren Rechner für Tage unbrauchbar gemacht habe. „Ich habe nie von Windows 10 gehört“, erklärte sie. „Niemand hat mich gefragt, ob ich ein Update möchte.“

Microsoft bietet Windows 10 noch bis Ende Juli für alle Nutzer von Windows 7 und 8.1 kostenlos an, danach soll ein Upgrade rund 120 Dollar (rund 100 Euro) kosten. (law/dpa)