Berlin. Seit Kurzem bietet Facebook neue Möglichkeiten zum Finden von Nutzern im Messenger. Das dürfte vor allem für Firmen von Vorteil sein.

Mehr als 900 Millionen Menschen pro Monat nutzen inzwischen Facebooks Kurzmitteilungsdienst Messenger zum Chatten – nicht nur mit Freunden und Familie, sondern zunehmend auch mit Unternehmen. Seit Kurzem führt Facebook für alle Nutzer seines Messenger-Dienstes schrittweise mehrere neue Funktionen ein, die die Kommunikation zwischen den Nutzern vereinfachen sollen. Vor allem Firmen dürften davon profitieren. Ein Überblick:

Nutzername und -Links: Sowohl private als auch geschäftliche Nutzer können sich bei Facebooks Messenger-Dienst individuelle Nutzernamen anlegen. Über einen personalisierten Namen sei das eigene Profil laut Facebook einfacher zu finden und die Kontaktaufnahme gelinge schneller als bei der herkömmlichen Profil-Suche. Gleichnamige Nutzer könnten nicht mehr verwechselt werden, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Auch Personen, die noch keine Facebook-Freunde sind, könnten miteinander chatten. Anders als bei der Anmeldung bei Facebook selbst, bei der zum Ärgernis von Datenschützern nur Klarnamen erlaubt sind, darf der Nutzername frei gewählt werden und auch ein Spitzname sein.

Dem Nutzernamen steht das @-Zeichen voran. Die Idee erinnert stark an Facebooks Konkurrenten, den Kurznachrichtendienst Twitter, der ebenfalls das @ nutzt. Nun können sich auch Messenger-Nutzer beispielsweise „@Max.Mustermann“ nennen. Der Name wird auch im Facebook-Profil angezeigt. Über die Messenger-Einstellungen lässt sich der Nutzername finden und bearbeiten.

Der neue Nutzername mit dem @-Zeichen wird auch im Facebook-Profil angezeigt
Der neue Nutzername mit dem @-Zeichen wird auch im Facebook-Profil angezeigt © Facebook | Facebook

Außer den Nutzernamen lässt sich auch ein individueller Link erstellen, der online geteilt werden kann. „Zum Beispiel in der E-Mail-Signatur oder auf der eigenen Webseite“, teilt Facebook mit. Ein Klick auf den Link, der sich aus „m.me/Nutzername“ zusammensetzt, startet direkt eine Konversation mit dem ausgewählten Profil innerhalb des Messengers. Das funktioniere nicht nur mit Privatpersonen, sondern auch mit Unternehmen, so Facebook.

Die Messenger-Codes lassen sich wie QR-Codes scannen.
Die Messenger-Codes lassen sich wie QR-Codes scannen. © Facebook | Facebook

Codes: Ähnlich wie die Messenger-Links führen auch die Messenger-Codes direkt zu einem Profil. Die Codes, die kreisförmig um das Profilbild dargestellt werden, funktionieren wie eine Art QR-Code. Das Muster lässt sich über den Messenger per Kamera einscannen und öffnet einen Chat mit dem gesuchten Nutzer. So kann entweder vor dem PC-Bildschirm oder direkt von Smartphone zu Smartphone Kontakt zu einer Person oder einem Unternehmen aufgenommen werden. Auch auf Visitenkarten ließen sich die Codes drucken, so Facebook. Auch bei dieser neuen Funktion scheint sich Facebook an der Konkurrenz orientiert zu haben. Über ähnliche Codes verfügt bereits die Foto- und Messenger-App Snapchat.

Greetings: Für Unternehmen bietet Facebook seit Kurzem auch „Messenger Greetings“ an, also Grüße an den Nutzer. Der Text erscheint in einer neuen Konversation, bevor eine Nachricht gesendet wird. „Unternehmen sollten die Funktion nutzen, um ihre Nutzer anzusprechen und ihre Marke zu präsentieren, bevor sie mit dem Konsumenten in Kontakt treten“, so Facebook.

Insbesondere für Firmen und Werbetreibende dürften die neuen Messenger-Funktionen von Vorteil sein. So können sie sich über ihren Nutzernamen von der zum Teil gleichnamigen Konkurrenz abheben. Auf Anzeigen, Webseiten oder in anderen Marketingkanälen können sowohl der individuelle Link als auch der Code eingebettet werden. Konsumenten können dadurch schneller als bisher mit Unternehmen in Kontakt geben und ihnen zum Beispiel Feedback zu Produkten geben.