Mountain View. Google hat bei seiner Entwicklerkonferenz neue Projekte vorgestellt. Das Unternehmen setzt auf einfache Handybedienung und Roboter.

Google hat zu Beginn seiner Entwicklerkonferenz „Google I/O“ den Weg in eine Zukunft gewiesen, in der Nutzer ihr Taxi bei einer Person am Telefon, sondern bei einem Chat-Roboter bestellen. Google geht es darum, seinen Nutzern Service-Angebote im Alltag so einfach wie möglich bereitzustellen.

Durch die Nutzung von simpel gestalteten Apps haben sich Pizza-Bestellungen, Flugbuchungen und die Routenplanung für Millionen von Menschen deutlich vereinfacht. Doch um die Apps zu nutzen, müssen sie erst im App-Store gesucht, auf das Handy oder Tablet heruntergeladen und installiert werden – all das ist bei einer schlechten Internetverbindung oder in der Eile nicht immer möglich. Mit dem Angebot von sogenannten „Instant Apps“ will Google dieses Problem beheben. Die „Instant Apps“ müssen nämlich weder komplett heruntergeladen, noch installiert werden. Wird die entsprechende App nach Gebrauch geschlossen, werden gespeicherte Inhalte auch wieder weitestgehend gelöscht.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Möglich macht diese Technik ein Baukasten aus digitalen Steinen, die Google bereitstellt, berichtet das Technikportal zdnet. Entwickler müssen auf ihren Webseiten nur einen bestimmten Link anbieten. Googles Betriebssystem Android auf mobilen Geräten ordnet diesen Code dann eigenen Programmteilen zu und es entstehen Mini-Apps. Diese sind zwar nicht so umfangreich sind wie größere Anwendungen, die heruntergeladen werden müssen, aber mehr als eine einfache Webseite sollen sie in jedem Fall bieten. So praktisch diese Apps auch sein mögen, da sie theoretisch auf Kontakte, Fotos und andere Inhalte des Nutzers zurückgreifen könnten, dürften die Apps vor allem von Datenschützern kritisch beäugt werden.

Facebook hat mit Messenger vorgelegt

Bei einer weiteren Technik, die den Alltag erleichtern soll, begibt sich Google auf ein Terrain, das die Konkurrenz von Facebook bereits besetzt hat. So will Google mit seinem neuen Messenger Allo all das besser machen, was bei seinem Netzwerk Google+ nicht funktioniert hat. Bei Allo steht die Spracheingabe im Vordergrund. Außerdem kann der Kurzmitteilungsdienst mit Hilfe künstlicher Intelligenz passende Antworten oder eine Auswahl von Restaurants oder Filmen vorschlagen. Chattende Roboter, so genannte Chat-Bots, könnten dürften in Unterhaltungen die Rolle von Service-Mitarbeitern an Hotlines übernehmen oder Flüge buchen. Eine optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll für den Datenschutz sorgen. Der Facebook Messenger zeigt schon jetzt, was Google aktuell noch entwickelt. Die niederländische Fluglinie KLM lässt Reisende ihre Tickets auch über den Chat reservieren.

Auch wenn Google in einigen Feldern hinter der Konkurrenz hinterherhinkt – so auch bei der Förderung von Angeboten in der virtuellen Realität – weiß das Unternehmen einen Vorteil auf seiner Seite. Denn Google hat zu fast jeder relevanten Entwicklung bereits die passende Technik im Hintergrund. So kann das Unternehmen bei Spracheingaben und Serviceleistungen auf die überlegene Suchmaschine zurückgreifen. Beim Thema virtuelle Realität kommt Google die Tochterfirma YouTube zugute, die bereits jetzt ein großes Angebot an Videos bietet, die die virtuelle Realität darstellen. Mit der eigenen Plattform „Daydream“ (Tagtraum) für Inhalte, mit denen man in virtuelle Welten eintauchen kann, will Google dieses Wachstumsfeld besetzen. (ac/dpa)