Berlin. Mit der App zum „Tatort“ sollen die Zuschauer per Smartphone ermitteln. Die Premiere beim Münsteraner „Tatort“ war für viele ein Flop.

Groß angekündigt wurde sie, die neue „Tatort“-App. Parallel zu den Ermittlern sollten die TV-Zuschauer bei jeder neuen Folge per Smartphone mitraten können. Doch die Premiere beim „Tatort“ aus Münster „Ein Fuß kommt selten allein“ am Sonntagabend verlief ziemlich holprig: Viele Nutzer bekamen statt der Möglichkeit, live zu ermitteln, lediglich die Fehlermeldung, dass die auf dem Gerät eingestellte Uhrzeit „nicht mit der Zeit des Live Ermitteln Server abgeglichen werden“ konnte.

Andere Nutzer konnten nicht dafür abstimmen, wen sie für den Täter hielten. Auch ein vermeintlicher Zwang, die Tatort-App mit dem persönlichen Facebook-Konto verbinden zu müssen, sorgte für Missstimmung. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte die Pressestelle von „Das Erste“, dass die technischen Probleme bekannt seien. „Wir hatten massive Zugriffe, das freut uns natürlich“, sagte eine Pressesprecherin. Insgesamt hätten die Server dem Ansturm aber gut Stand gehalten. Zu dem Vorwurf, man müsse die App mit seinem Facebook-Konto verbinden, erklärte die Pressesprecherin, dass dies nicht der Fall sei. Die Verbindung sei freiwillig und ermögliche, die Tipps seiner Freunde zu sehen. Man wolle dies aber demnächst besser kommunizieren.

Generell arbeite man weiterhin intensiv an der App: „Ein solches Projekt ist mit dem Start nicht beendet.“ Das gelte auch für den Umfang. Viele Nutzer hatten sich beschwert, dass es lediglich eine einzige Frage gab, nämlich die nach dem Täter. Und wer mit seinem Tipp nach dem Mörder falsch lag, bekam dies von der App mitgeteilt, sodass die Spannung ein wenig raus war. Das Erste kündigte an, das Frageformat zu überarbeiten. Zum genauen Inhalt könne man derzeit aber noch nichts sagen.

Münster-Tatort erneut mit hervorragender Quote

Der Quote taten die technischen Probleme indes keinen Abbruch. 12,69 Millionen Zuschauer schalteten das Erste ein, um Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Professor Boerne (Jan Josef Liefers) ermitteln zu sehen. Das waren zwar weniger als für die Folge „Schwanensee“ im November, bei der 13,63 Millionen (35,7 Prozent) Menschen einschalteten – die höchste Zuschauerzahl für Liefers und Prahl überhaupt. Die Quote war bei „Ein Fuß kommt selten allein“ diesmal mit 37,1 Prozent allerdings noch ein wenig höher. (mit dpa)

Dieser Text ist zuerst auf derwesten.de erschienen.