Berlin. Viren und Schadsoftware sind allgegenwärtig. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Geräte jedoch vor unerlaubten Zugriffen sichern.

Heute kann jeder Nutzer von IT-Technik Ziel von Cyberkriminellen werden. Viele Einfallstore für Schädlinge und böswillige Eindringlinge lassen sich aber mit wenigen Handgriffen verschließen. Die wichtigsten Grundeinstellungen für PC, Smartphone, Router und Co.

Windows-PC

Absolut empfehlenswert ist, die automatische Update-Funktion bei Windows zu aktivieren. Etliche Angriffe erfolgen über Sicherheitslücken von Betriebssystem oder anderen Programmen. Microsoft schließt diese Lücken per Update meist recht schnell – aber nur, wer Updates regelmäßig installiert, profitiert davon auch. Zum Aktivieren gibt man bei Windows im Startmenü „Windows Update“ ins Suchfeld ein, alternativ findet man die Option auch unter „Einstellungen“ > „PC-Einstellungen ändern“ > „Update/Wiederherstellung“. Hier sollte für „Wichtige Updates“ auf jeden Fall eine automatische Installation ausgewählt sein. Am besten setzt man auch die Häkchen bei „Empfohlenen Updates“ und „Microsoft Updates“, dann werden etwa Aktualisierungen für Microsoft Office ebenfalls automatisch heruntergeladen und installiert. Ein zweiter absolut notwendiger Punkt ist ein aktueller Virenschutz. Hier gibt es kostenlose Programme etwa von avira.com oder avg.com – Microsoft selbst bietet unter goo.gl/yQx4Pc ebenfalls ein kostenloses Schutzpaket an.

Smartphones

Der einfachste und gleichzeitig wichtigste Schutz für das Smartphone ist eine Displaysperre. So stellt man sicher, dass andere Personen, denen das Smartphone in die Hände fällt, nicht die eigenen Daten einsehen oder sogar missbrauchen können. Unter Android geht das in der Regel unter „Einstellungen“ > „Displaysperre“, bei iOS unter „Einstellungen“ > „Touch ID & Code“ bzw. „Code“. Wer einen Fingerabdrucksensor hat, sollte diesen aktivieren und dafür ein komplizierteres Passwort setzten – schließlich muss man es dann nur selten eingeben. Das iPhone ist so schon sehr sicher, wer möchte, kann unter „Touch ID & Code“ den Punkt „Daten löschen“ aktivieren, dadurch werden nach zehn falschen Codeeingaben alle Daten zerstört.

Ebenfalls bei beiden Betriebssystemen gibt es eine Option zum Fernzugriff – damit lässt sich ein verlorenes oder gestohlenes Telefon orten (solange es nicht ausgeschaltet wird), sperren oder gleich löschen. Unter Android aktiviert man die Ortung meist unter „Einstellungen“ > „Sicherheit“ > „Gerätemanager“. Um das Gerät anschließend aufzuspüren, öffnet man im Browser google.de/android/devicemanager. Bei iOS findet sich die Option unter „Einstellungen“ > „iCloud“ > „Mein iPhone suchen“. Im Browser muss dann icloud.com aufgerufen werden. Hier kann man übrigens auch den Kalender, das Adressbuch und andere Daten von iPhone oder iPad einsehen.

WLAN-Router

Die Einstellung des Routers richtet sich meist an fortgeschrittene Nutzer – doch zwei Maßnahmen sollte jeder umsetzen. Die wichtigste: ein Konfigurationspasswort setzen. Ohne dieses Gerätepasswort ist der Zugriff auf den Router und damit auf WLAN-Netz und Internetzugangsdaten kaum geschützt. Oft lassen Nutzer hier ein Standardpasswort eingestellt oder verzichten ganz darauf und machen es Angreifern unnötig leicht. Außerdem sollte der WLAN-Name (SSID) individuell vergeben und das meist auf der Rückseite aufgedruckte Kennwort durch ein eigenes ersetzt werden. Falls nicht ohnehin voreingestellt, ist als Verschlüsselung des WLANs unbedingt „WPA2“ empfehlenswert. Auf ältere Verschlüsselungsmethoden wie WPA oder WEP sollte man sich nicht verlassen. Falls der eigene Router nur WEP unterstützt, ist es höchste Zeit für ein neues Gerät. Die genannten Einstellungen lassen sich meist mit einer mitgelieferten Software einstellen oder über den Browser – Details entnimmt man der jeweiligen Betriebsanleitung des Routers, eine pauschale Anleitung gibt es hier leider nicht.

Google

Die Dienste des Suchgiganten umfassen mittlerweile so viele Bereiche, dass dem Schutz des Google-Kontos eine besondere Bedeutung zukommt. Glücklicherweise bietet Google hier sehr gute Sicherheitsfunktionen. Wie überall ist auch hier natürlich ein sicheres Passwort wichtig – wie man das erstellt, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hier: goo.gl/PLwSpD. Doch wenn es in die Hände von Cyberkriminellen fällt, nutzt auch das sicherste Passwort nichts. Hier hilft die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung. Sie erfordert neben dem gültigen Passwort beim Anmelden noch einen achtstelligen Sicherheitscode. Diesen bekommt man wahlweise per SMS, Sprachanruf oder Smartphone-App. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Dritte sich selbst mithilfe des richtigen Passworts nicht in das Konto des Anwenders einloggen können. Als kleine Erleichterung erlaubt Google, dass einmal so autorisierte Geräte bei der nächsten Anmeldung nicht mehr zusätzlich über den Code bestätigt werden müssen, sondern nur jeweils neue. Die Aktivierung dieser „Bestätigung in zwei Schritten“ findet sich in den Google-Kontoeinstellungen unter „Anmelden & Sicherheit“. Übrigens empfiehlt sich an dieser Stelle auch, den angebotenen „Sicherheitscheck“ zu absolvieren.