Cupertino. Apples dienstbeflissene Sprachassistentin Siri hilft Unbefugten beim Spionieren auf iPhone 6s und 6s Plus. Es lässt sich verhindern.
Trügerische Sicherheit für Besitzer von iPhones mit der 3D-Touch-Technik: Wer nichts an den Einstellungen ändert und das Gerät unbeaufsichtigt lässt, läuft unter Umständen Gefahr, dass andere an private Daten und Fotos gelangen. Zum Problem wird dabei Siri. Die Sprachassistentin kann findige Nutzer an den Sicherheitskontrollen vorbeiführen.
Eigentlich ist das Smartphone durch einen Passcode geschützt. Wer es rumliegen lässt, fürchtet nicht um seine Daten, so lange niemand den Passcode kennt. Doch wie die spanische Seite „iPaderos“ herausgefunden hat, lässt sich Siri zumindest in der aktuellen iOS-Version doch Anweisungen geben, die fatal sein können. Solche Fälle sind dokumentiert, in anderen Fällen gelingt es nicht.
Die Sicherheitslücke führt über Twitter und die Touch-Funktion von iPhone 6s und 6s Plus. Wenn es nicht anders eingestellt ist, reagiert Siri auch bei gesperrtem Bildschirm. Die Software führt bei manchen Nutzern dann auch die Anweisung durch, eine Twittersuche zu starten. In manchen Fällen verweigert die Software das komplett „Das geht leider nicht, wenn Dein iPhone gesperrt ist. Du musst es erst entsperren“, sagt Siri dann – in anderen Fällen gibt sie aber bei wiederholten Versuchen nach.
Drückt man nach erfolgreicher Suche nach einem Tweet mit einer E-Mail-Adresse auf diese Adresse, wird bei iPhone 6s und 6s Plus das Kontextmenü geöffnet. Andere Geräte bieten diese Technik nicht und erlauben deshalb nicht, was sich nun eröffnet.
Zur Auswahl steht nach dem langen Fingerdruck, die Adresse einem Kontakt hinzuzufügen. Jetzt hat man Zugriff auf alle gespeicherten Kontakte einschließlich der Nummern. Es lässt sich auch ein Foto hinzufügen – und dafür gibt es Zugriff auf die gespeicherten Bilder. Versenden lassen sie sich nicht, sichtbar sind sie aber.
Wer die Gefahr gar nicht eingehen will, kann Siri in die Schranken weisen und den Zugriff auf Siri im Sperrzustand ausschalten. Das geht über Einstellungen – Touch ID & Code – „Im Sperrzustand Zugriff erlauben“ bei Siri mit dem Schieber deaktivieren.
Apple dürfte fieberhaft daran arbeiten, die Sicherheitslücke mit einem Update zu beheben. (law)