Benjamin Köhler. Boston Dynamics hat seinen Roboter „Atlas“ deutlich verbessert. Trotz Fortschritten schaut die Google-Tochter in eine unklare Zukunft.

Er hebt schwere Gegenstände, öffnet Türen und lässt sich nicht einmal von fiesen Gemeinheiten seiner Erfinder aus der Ruhe bringen. Die Videoaufnahmen, die Hersteller Boston Dynamics von der neuesten Version seines Roboters zu Demonstrationszwecken veröffentlicht hat, sind beeindruckend. Da stört auch nicht, dass „Atlas“ beim Laufen so aussieht, als hätte er eine Papiertüte auf dem Kopf.

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Im Vergleich zu seinem Vorgänger trägt „Atlas“ umfassende Verbesserungen in sich. Er ist mit 1,75 Metern 15 Zentimeter kleiner und hat mit seinen nun 80 Kilogramm fast die Hälfte seines Gewichts verloren. Dass sich „Atlas“ auch von den Schlägen und Tritte seiner Entwickler nicht aus dem Gleichgewicht bringen lässt, liegt daran, dass an Oberkörper und Beinen Sensoren befestigt wurden. Mit den dadurch gewonnenen Daten balanciert der Roboter automatisch Schwankungen aus. Spezielle Kameras im Kopf sorgen darüber hinaus für den richtigen Durchblick.

„Atlas“ kann sich von selbst aufrichten

In dem Video der Google-Tochter konnte der mit einem Akku ausgestatte Roboter die neuen Fähigkeiten schon unter Beweis stellen. Darin läuft „Atlas“ unter anderem über einen verschneiten Waldboden, hebt schwere Kisten und schafft durch seine hydraulischen Gliedmaßen, sich von selbst aufzurichten, nachdem er von einem Entwickler umgeschubst wurde.

Die erste Version des humanoiden Roboters wurde bereits 2013 präsentiert. Die im selben Jahr durchgeführte Übernahme von Boston Dynamics seitens Google hatte weltweit Kritik ausgelöst, weil die Firma Roboter mit Finanzierung vom US-Militär entwickelt hatte. Der Kauf der Firma war Teil einer Übernahme-Serie des Google-Entwicklers Andy Rubin, der ein ambitioniertes Roboter-Programm begonnen hatte. Dann verließ er das Unternehmen jedoch überraschend und wurde Internet-Investor. Der Stand des großen Roboter-Projekts ist seitdem unklar. (mit dpa)