Hamburg/Mainz. Deutsche Facebook-Nutzer können offenbar bald auf „Wow“ statt auf „Gefällt mir“ klicken. Eine verräterische Entdeckung spricht dafür.

Auch in Deutschland wird es für Facebook-Nutzer offenbar bald Alternativen zum Like-Daumen geben. Ein Seitenadministrator hat in der Nacht zum Freitag in der Statistikübersicht eine neue Übersicht entdeckt: Sie führt Like-Angaben und andere Reaktionen auf. Damit scheinen auch die Namen festzustehen. Neben „Gefällt mir“ gibt es dann „großartig“, „wow“, „haha“, „juju“, „traurig“ und „wütend“. Die Emoji-Symbole dafür waren bereits 2015 öffentlich geworden.

Im vergangenen Jahr war nach einer Fragestunde mit Marc Zuckerberg spekuliert worden, dass Facebook einen „Gefällt mir nicht“-Button einführen könnte. Zuckerberg hatte erklärt, man habe verstanden, dass der Like-Button den Nutzern oft nicht passt. Er hatte aber auch gesagt, dass Alternativen gut überlegt sein müssen, damit sie nicht zum Mobbing genutzt werden können.

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Nur kurze Zeit später tauchten dann bei ersten Nutzern neben dem Daumen tatsächlich weitere Symbole auf. Facebooks zuständiger Manager Chris Cox bestätigte umgehend: Das Unternehmen nennt die Neuerung „Reactions“ und dass Nutzer in Spanien und Irland für Tests auserkoren waren. Mit den Ergebnissen ist Facebook offenbar zufrieden: Zwischenzeitlich wurde die Neuerung auch für Chile, Portugal und die Philippinen verfügbar gemacht. Am Donnerstag war Cox in Japan, um dort neben Medienpartnerschaften die Einführung von „Reactions“ zu verkünden. Kommt die Funktion jetzt also auch nach Deutschland?

Screenshot der Facebook-Statistik.
Screenshot der Facebook-Statistik. © BM | Tobias Huch

Der Mainzer Tobias Huch, der vielfältig politisch engagiert ist und stark frequentierte Seiten mit internationalem Publilkum betreibt, wusste am frühen Freitagmorgen zunächst mit der neuen Anzeige nicht sicher etwas anzufangen. Er stellte unserer Redaktion den Screenshot zur Verfügung. Allem Anschein nach handelt es sich um erste Hinweise darauf, dass die Reactions bald angezeigt werden. Zahlenangaben für andere Reaktionen wurden aber nicht ausgewiesen. Von Facebook war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.