Postdam. Hacks und Warnungen zum Trotz: Eine simple Zahlenfolge ist weltweit das beliebteste Passwort. Auch die Alternativen sind unsicher.

Die andauernden Warnungen vor unsicheren Passwörtern und Identitätsdiebstählen verhallen offenbar weitgehend ungehört. Zu diesem Schluss muss man beim Blick auf eine Statistik des Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) kommen. Demnach ist das beliebteste Passwort der Welt nach wie vor „123456“.

Doch auch vielgenutzte Alternativen sind nicht sicherer. Ob „password“ oder die „qwerty“-Zeichenfolge auf englischen Tastaturen – viele Internetnutzer setzen weiterhin auf einfachste Passwörter, die automatisiert und „blitzschnell“ ermittelt werden könnten, wie HPI-Direktor Christoph Meinel sagt.

Dating-Portale sind beliebte Ziele

Grundlage der Angaben ist die Analyse von mehr als 215 Millionen gestohlenen Identitätsdaten, die seit 2011 entdeckt wurden. Allein in diesem Jahr entwendeten Kriminelle laut HPI online fast 35 Millionen Personendetails. Dieses Material wurde von den Forschern ausgewertet. Dazu wurden 15 Quellen wie zum Beispiel der Hack des Seitensprung-Portals Ashley Madison und die Angriffe auf Skype, Twitter und Minecraft analysiert.

Bei den meisten der bei diesen Hacks geraubten Identitätsdaten handelt es sich laut HPI um Passwörter (62 Millionen Fälle). Nach Häufigkeit sortiert folgen Vor- und Nachnamen (37 Millionen Einträge), Telefonnummern (32 Millionen Einträge) und Kreditkartendaten (10.200 Einträge).

„Es gab in diesem Jahr sehr viele große Datendiebstähle, bei denen jeweils mehr als eine Million Sätze von Identitätsdaten geraubt und anschließend veröffentlicht wurden“, sagt HPI-Direktor Meinel. Ein sehr beliebtes Ziel seien Dating-Portale, da die Täter hier ein hohes Erpressungspotential sähen. (sah)