Berlin. Ein vermeintliches Schreiben der Bundespolizei ruft zum Weihnachtdeko-Verzicht auf. Der Inhalt entlarvt den Brief jedoch als Fälschung.

Die „staplomentäre Irrologie“ klingt für manch einen vielleicht wie eine Krankheit, ist aber weder gefährlich noch echt. Im Internet kursiert derzeit ein Schreiben, das angeblich an die Mitarbeiter des Bundespolizeipräsidiums versendet worden ist. Die Behörde bitte darin seine Mitarbeiter darum, auf Weihnachtsdeko zu verzichten – aus Rücksicht auf eine Tannenbaum-Allergie namens „staplomentäre Irrologie“, die angeblich bei Menschen aus Afrika weit verbreitet sei. Der Verein Mimikama entlarvt das hanebüchene Schreiben als Fälschung.

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Schon beim Namen der angeblich bei Afrikanern weit verbreiteten Tannin-Allergie sollte der Leser stutzig werden. Eine Krankheit mit dem Namen „staplomentäre Irrologie“ gibt es jedenfalls nicht. Zudem weist Mimikama richtigerweise darauf hin, dass Tannine nicht zwangsläufig etwas mit Nadelholzgewächsen zu tun haben, sondern auch im Holz von Eichen, Birken und Kastanien vorkommen. Worauf Mimikama hingegen nicht eingeht: Tannine sind auch in Lebensmitteln wie Tee oder Wein enthalten.

Tippfehler beim Dienstgrad des vermeintlichen Verfassers

Ein weiterer Hinweis darauf, dass das Schreiben eine Fälschung ist, sei die falsche Bezeichnung des angeblichen Verfassers. Im Kopf des Briefes sei er ein „EHPK“, bei der Unterschrift ein „EPHK“. Die zweite Abkürzung gibt es tatsächlich. Sie bezeichnet einen Ersten Polizeihauptkommissar, also den höchsten Dienstgrad der deutschen Polizeivollzugsbeamten des gehobenen Dienstes.

Doch Mimikama hat sich nicht nur auf Indizien gestützt, sondern bei der Bundespolizei um offizielle Stellungnahme gebeten. Und die bestätigt – nicht überraschend – den Verdacht: Bei dem Schreiben „handelt es sich um eine Fälschung“.

„Ist das nun gut gemeinte Comedy oder schlecht veranstaltete Hetze?“, fragt Mimikama. Wer genau hinsieht und nachdenkt, lässt sich sicher nicht so leicht in die Irre führen. (jkali)