San Francisco. Immer öfter erfragen Fahnder bei Facebook Nutzerdaten, um gegen Hass-Kommentare vorzugehen. Die Zahl der gelöschten Einträge steigt.

Die Anfrage von Justizbehörden nach Nutzerdaten bei Facebook ist im ersten Halbjahr sprunghaft gestiegen. Weltweit seien es gut 41.200 gewesen und damit 18 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2014, teilte das US-Online-Netzwerk mit.

Mit 26.579 Fällen entfielen mehr als 60 Prozent auf US-Strafverfolgungsbehörden. Auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien habe es deutlich mehr amtliche Anfragen gegeben.

Politiker kritisierten Facebook

Ebenso seien hier erheblich mehr Einträge gelöscht worden, wie etwa so genannte Hass-Kommentare und Gewaltverherrlichungen. Insgesamt seien es mehr als 20.000 Einträge gewesen und damit mehr als doppelt so viele wie zuletzt. Dabei sei es auch um rechtsradikale und rassistische Äußerungen wie etwa die Leugnung des Holocaust gegangen.

In Deutschland war in den vergangenen Monaten die Kritik an Facebook gewachsen, da zahlreiche Einträge mit offen fremdenfeindlichen oder rassistischen Inhalten nicht gelöscht wurden. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte wiederholt von Facebook ein entschlosseneres Vorgehen gegen Hass-Kommentare gefordert, nachdem Nutzer rechtsradikale Parolen gegen Flüchtlinge veröffentlicht hatten. (rtr)