Berlin. Die Digitalisierung macht Fortschritte: Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt ein Smartphone. Auch Tablets werden immer beliebter.

Der Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellte am Dienstag in Berlin die Ergebnisse des D21-Digital-Index 2015 vor. Mit rund 33.000 Befragten ist es die umfangreichste Studie zum Internetnutzungsverhalten der Deutschen. Sie spiegelt die Entwicklung der digitalen Gesellschaft wider. Der Index liegt in diesem Jahr bei 51,6 von 100 Punkten (2014: 51,3).

Staatssekretär Matthias Machnig (SPD) erklärte, dass für „digitale Kompetenz, Vertrauen und Offenheit gegenüber den neuen Technologien“ die Voraussetzung sei, damit „jeder Einzelne und die Gesellschaft von den großen Chancen der Digitalisierung profitieren“ kann. Der diesjährige Index zeige, dass Deutschland beim Zugang zum Internet und bei der Kompetenz auf einem guten Weg sei. „Wir müssen aber beim schnellen Breitband und mobilen Internet und bei der selbstbestimmten Nutzung des Internets insgesamt noch besser werden“, sagte Machnig.

Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt ein Smartphone

Erstmals wurde dieses Jahr auch die mobile Internetnutzung erfasst. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass etwas mehr als die Hälfte der Deutschen ab 14 Jahren das Internet unterwegs nutzen. Auch die Nutzung mobiler Geräte, insbesondere von Tablets und Smartphones, stiegen im Vergleich zum vergangenen Jahr um jeweils sieben Prozentpunkte. Mehr als die Hälfte der Deutschen greift laut der Studie zum Smartphone. Dabei unterscheidet sich die Nutzung in den Bundesländern stark. In Hamburg verwenden rund 68 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren ein mobiles Endgerät, in Brandenburg sind es dagegen nur rund 39 Prozent.

Eine Steigerung ist auch bei der Nutzung neuer digitaler Dienste wie Streaming/On-Demand, Smart-Home-Angebote oder elektronischer Gesundheitsdienste zu verzeichnen. Der Index bildet zudem das Datenbewusstsein und Vertrauen in die Sicherheit digitaler Angebote ab und untersucht das Thema Arbeit in der digitalisierten Welt: Mobile Arbeit, zum Beispiel aus dem Homeoffice, spielt lediglich bei einem Fünftel aller Berufstätigen eine Rolle. Hauptbarriere für eine moderne, digitalisierte Arbeit ist laut Ergebnissen neben fehlenden Mitgestaltungsoptionen hinsichtlich Zeit und Ort (27 Prozent) die ständige physische Erreichbarkeit. Auch technische Barrieren, wie die Beschränkung des Internetzugangs am Arbeitsplatz, erschwert für ein Drittel der Bevölkerung das digitale Arbeiten.

Initiative 21 fordert mehr Aufklärung in der digitalen Welt

„Der Bevölkerung müssen die Chancen der Digitalisierung besser aufgezeigt und digitale Kompetenzen gefördert werden“, erklärte Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative 21. Es müsse noch mehr hinsichtlich nachhaltiger Aufklärung, Aus- und Weiterbildung im Umgang mit digitalen Medien und dem Internet getan werden, um als „Gesellschaft eine Spitzenposition“ zu erreichen. (epd/jei)