Berlin. Das Netzwerk hat nun endlich eine richtige Suchfunktion und schafft die Spam-Ordner für Nachrichten ab. Was Nutzer jetzt wissen müssen

Es hat sich einiges bei Facebook getan: Erst vergangene Woche erweiterte der Dienst seine Suchfunktion um „Search FYI“. Damit sind alle Posts durchsuchbar. Nicht nur die eigenen und die von Freunden, sondern weltweit alles, was öffentlich sichtbar ist.

Das mag vielleicht trivial klingen, tatsächlich stehen damit Billionen von Facebook-Einträgen zum Durchstöbern bereit. Auch andere Neuerungen werden freigeschaltet. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.

„Sonstige“-Nachrichten gibt es in Zukunft nicht mehr

Facebook hat sich endlich dem leidigen Thema „Sonstige“-Nachrichten zugewandt. Noch nie davon gehört? Genau das ist das Problem! Dort landen in der Regel alle Nachrichten von Facebook-Nutzern, mit denen man nicht befreundet ist.

Schwierig daran ist nur: Dass dort überhaupt eine Nachricht eingegangen war, bemerkten manche oft erst Wochen oder Monate später – und viele Nutzer wissen überhaupt nicht von der Existenz des Ordners, sodass einige Nachrichten dort ewig unentdeckt bleiben werden.

Eigentlich war dies wohl als Schutz vor Spam-Nachrichten gedacht – tatsächlich schirmt es Nutzer aber auch von erwünschten Nachrichten ab.

Wer jetzt noch schnell einen Blick hineinwerfen möchte: Einfach in der Browserversion von Facebook oben rechts auf das Sprechblasensymbol klicken, dann im geöffneten Nachrichtenfenster ganz oben die Schaltfläche „Sonstiges“ wählen. Aus der Mobil-App sind die Nachrichten übrigens nicht einsehbar.

Nachrichten von fremden Kontakten landen im Eingang

Glücklicherweise ist dieses Versteckspiel künftig passé. Denn mit der neuen Funktion „Message Requests“, zu Deutsch etwa „Nachrichtenanfragen“, landen nun auch Botschaften von fremden Kontakten im allgemeinen Posteingang. Allerdings nicht als Nachricht, sondern als eine sogenannte Message Request.

Diese Anfrage wird sowohl im Browser als auch im Smartphone angezeigt. Tippt man darauf, erscheint die Nachricht des Absenders. Hier bietet Facebook zwei Schaltflächen: „Akzeptieren“ und „Ignorieren“. Erstere verschiebt die Nachricht in den normalen Posteingang, wo Nachrichten von diesem Absender auch künftig landen.

Wählt man dagegen „Ignorieren“, wandert die Botschaft in den Spam-Ordner. Künftig wird man bei weiteren Botschaften vom gleichen Absender nicht mehr benachrichtigt, sie werden ebenfalls wie Spam behandelt. Der Absender der Botschaft erfährt davon nichts – auch nicht, ob die erste Nachricht gelesen wurde oder nicht.

Wie bei Facebook-Neuerungen üblich ist die Funktion derzeit noch nicht überall verfügbar, sie soll in den kommenden Tagen aber nach und nach weltweit ausgerollt werden.

Das kann das neue Search FYI

Vergangene Woche wurde Facebooks Suche deutlich mächtiger: Tippt man einen Begriff ins Suchfeld ein, können nicht mehr nur Personen, Gruppen und Seiten durchforstet werden, sondern tatsächlich alles, was öffentlich und für alle sichtbar auf Facebook hinterlassen wurde.

In Deutschland dürfte das aber kaum jemand bemerkt haben. Grund dafür ist, dass die neue Suche nur in der englischen Sprachversion funktioniert. Die lässt sich – zumindest in der Desktopversion – aber auch hierzulande schnell einstellen:

Ein Klick auf das kleine, blaue Dreieck oben rechts, dann unter Einstellungen>Sprache „English US“ auswählen. Für die meisten Nutzer dürfte die Seite auch in dieser Einstellung mühelos nutzbar sein.

Die Suchergebnisse sind auf den Nutzer zugeschnitten

Wer jetzt in der „Search Facebook“-Leiste etwa nach Wetter sucht, bekommt mehrere Ergebnisreiter angezeigt. Vorausgewählt ist „Top“ – hier wird ein Mix aus Personen, Seiten, Postings und Bildern angezeigt. Wer stattdessen „Latest“ wählt, erhält erst vor Kurzem gepostete Inhalte als Ergebnis.

Außerdem kann man hier auch gezielt nach Bildern und Videos passend zum Suchbegriff suchen. Die angezeigten Ergebnisse sind übrigens bei jedem Nutzer unterschiedlich: Facebook versucht, möglichst individuell zugeschnittene Ergebnisse zu liefern. Das heißt, Postings von Freunden werden bei der Suche bevorzugt angezeigt.

Sichtbarkeit der eigenen Posts anpassen

Selbst wenn man als Nutzer nicht unbedingt die erweiterte Suche nutzen möchte, sollte man sich dennoch bewusst machen, dass Fremde nun noch leichter eigene öffentliche Einträge auf Facebook lesen können. Deshalb könnte eine Inventur der eigenen Facebook-Aktivitäten sinnvoll sein.

Um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, was auf dem eigenen Profil für jeden sichtbar ist, genügen drei Klicks: Zunächst wählt man das kleine Schlosssymbol oben rechts in der blauen Leiste, dann unter „Wer kann meine Inhalte sehen“ den Unterpunkt „Anzeigen aus der Sicht von“. Nun sieht man sein Profil so, wie es auch ein Fremder sieht.

Tauchen dort Inhalte auf, die man nicht mit der ganzen Welt teilen möchte, kann dies über die kleine Weltkugel neben jedem Post oder Bild angepasst werden. Stellt man die Sichtbarkeit auf „Freunde“ oder sogar „Nur ich“, bleibt der Eintrag für die meisten Nutzer unsichtbar.