Berlin. Kriminelle missbrauchen das Internet für Betrug, Diebstahl oder Erpressung. Viele Gefahren lauern schon bei banalen alltäglichen Aktivitäten im Netz. Doch Nutzer sind den Betrügern nicht schutzlos ausgeliefert. Wie können sie sich schützen?

Cybercrime klingt für viele nach einem abstrakten Begriff. Doch jeder der online ist, kann Opfer von Computerkriminalität werden. Bei welchen Online-Aktivitäten müssen Nutzer besonders vorsichtig sein - und wie schützt man sich? Eine Übersicht:

Soziale Netzwerke: Lustige Videos oder interessante Artikel - Freunde posten ständig Links in sozialen Netzwerken. Neugierige klicken darauf - und können plötzlich auf der Seite von Betrügern landen. Über solche Links gelangen Nutzer zum Beispiel auf eine Seite, die der des sozialen Netzwerks täuschend ähnlich sieht. Geben sie dort ihre Zugangsdaten ein, landen diese in den Händen von Kriminellen - das nennt sich Phishing. Von nun an haben die Betrüger Zugriff auf den Account - und können im Namen der Nutzer wieder gefälschte Links verschicken, um weitere Daten zu sammeln. Besonders vorsichtig sollten Nutzer daher bei sogenannten Kurz-URLs sein, bei denen die eigentliche Zieladresse nicht erkennbar ist. Browser-Add-Ons wie "LongURL" (Chrome) oder "Long URL Please" (Firefox) enttarnen betrügerische Kurzlinks, indem sie ihre wirklichen Ziele anzeigen.

Online-Shopping: Vor jeder Bestellung sollten Käufer den Online-Händler genau überprüfen. Bei größeren bekannten Anbietern ist das meist leichter - sie stehen mehr im Fokus von Verbraucherschützern. Bei unbekannten Anbietern sollten Käufer aber besonders vorsichtig sein. Sie können zum Beispiel in Foren nach Kundenbeurteilungen über das Unternehmen suchen. Zur Recherche können sie auch einfach den Namen des Shops und das Wort "Problem" in eine Suchmaschine eingeben.

Cloud: Cloud-Dienste sind praktisch. Man speichert seine Daten im Netz und hat von überall Zugriff. Doch viele erinnern sich wohl noch an Prominente wie die US-Schauspielerin Jennifer Lawrence - sie gab plötzlich sehr intime Einblicke in ihr Privatleben. Ungewollt natürlich - Hacker hatten ihr Konto geknackt und sehr private Fotos veröffentlicht. Schützen können sich Nutzer, indem sie ihre Daten verschlüsseln. Am sichersten ist es, wenn sie den Schlüssel bei sich speichern und die Daten auch nicht in der Cloud entschlüsseln. Stattdessen müssen sie heruntergeladen und lokal entschlüsselt werden.

Online-Banking: Immer mehr Menschen nutzen für das Online-Banking Smartphones oder Tablets. Gerade dann können sie ins Visier von Angreifern geraten. Denn einige Nutzer unterschätzen den Schutzbedarf der mobilen Geräte und verzichten etwa auf aktuelle Apps oder Virenschutz. Diese Sicherheitslücke nutzen die Betrüger aus. Manche verschicken etwa per SMS einen Link mit einem angeblichen Sicherheitszertifikat. Tatsächlich steckt eine Schadsoftware dahinter - sie späht die per SMS verschickten mTans (auf das Telefon geschickte Sicherheitscodes zur Besätigung von Bankvorgängen) aus und ermöglicht es Angreifern, Transaktionen auf dem Konto durchzuführen. Deshalb gilt auch: Nie auf Links in SMS von unbekannten Absendern klicken.