Die Hüllen auf den IFA-Ständen passen zu der Gehäuse-Variante, die zuletzt in Fotos und Videos im Internet zu sehen war: Die selbe rechteckige Form wie das aktuelle iPhone 4S, nur etwas größer und dünner.

Hamburg. Noch hat Apple nicht einmal bestätigt, dass es ein neues iPhone-Modell geben wird, aber auf der IFA in Berlin zeigen mehrere Hersteller schon mal Schutzhüllen für ein „iPhone 5“ oder schlicht ein „neues iPhone“. Doch das muss nichts heißen: Es sei nur eine Wette darauf, dass die nächste Generation des Smartphones tatsächlich so aussehen werde, wie zuletzt im Internet und in Medienberichten kolportiert, räumte eine Mitarbeiterin des Zubehör-Anbieters iPearl am Montag ein.

Am Stand des Konkurrenten Golla hieß es, man habe nur eine kleine Test-Serie produziert, um zu zeigen, dass man gewappnet sei. Das Unternehmen brauche nach Vorstellung des Geräts etwa vier Wochen, um definitiv passende Hüllen auf den Markt zu bringen.

Die Hüllen auf den IFA-Ständen passen jedenfalls zu der Gehäuse-Variante, die zuletzt in Fotos und Videos im Internet zu sehen war: Die selbe rechteckige Form wie das aktuelle iPhone 4S, nur etwas größer und dünner. Nach jüngsten Informationen will Apple das nächste iPhone-Modell am 12. September präsentieren und wenig später auf den Markt bringen. Das Unternehmen selbst machte dazu aber noch keine offiziellen Angaben.

Vor allem asiatischen Zubehör-Herstellern werden oft gute Beziehungen in der Apple-Zuliefererkette nachgesagt, durch die sie frühzeitig von Design-Entscheidungen Wind bekämen. Allerdings fielen vor einem Jahr mehrere Hersteller auf die Nase, als sie Hüllen für ein iPhone in „Wassertropfen-Form“ produzierten, dass zu einer Seite dünner wurde. Tatsächlich ließ Apple das äußere Aussehen des Telefons mit dem Modell 4S praktisch unverändert. Erst im Patentprozess gegen Samsung wurde vor einiger Zeit bekannt, dass es einst tatsächlich einen iPhone-Prototypen mit einem ähnlichen Design gab, der jedoch verworfen wurde.

+++ Einfache Handys finden kaum noch Käufer +++

Während Apple-Fans täglich über den Verkaufsstart und die Optik des neuen Smartphones spekulieren, bereiten sich die Mobilfunkanbieter auf den Ansturm vor. Nachdem die Telekom bereits eine Vorverkaufsmöglichkeit angeboten hat, ziehen jetzt Vodafone und O2 nach. In einem Newsletter können sich Apple-Anhänger eintragen lassen, um als erste Kunden über den Bestellungstermin informiert zu werden. Vodafone bietet unter dem Motto "5, 4, III, 2...als erster dabei" einen Newsletter zu "Smartphone-Neuheiten". Die Telekom bietet sogar ein "Premieren-Ticket" an. Allerdings spricht keiner der Konzerne von dem neuen iPhone 5. Alleine schon weil die rechtlichen Auflagen von Apple als sehr streng gelten, wie die "Welt" berichtet.

+++ Apple entfernt YouTube-App vom iPhone +++

+++ Apple wollte bei Twitter einsteigen +++

Wie das neue iPhone 5 aussehen wird, ist aber noch ein großes Geheimnis. Der Analyst Gene Munster rechnet damit, dass Apple bereits in den ersten zehn Tagen zwischen sechs und zehn Millionen Geräte verkaufen wird. In Deutschland bietet die Telekom bereits einen Vorverkauf an. Mit einem sogenannten "Premieren-Ticket" können sich die Fans des Apple-Smartphones eine frühe Lieferung sichern. Allerdings hat die Aktion einen Haken: Der bestehende Vertrag muss dafür verlängert oder ein Neuvertrag abgeschlossen werden.

Apple wollte die Gerüchte bisher nicht bestätigen und macht es weiter spannend. Die Erwartungen an das iPhone 5 sind indes groß. Viele gehen davon aus, dass das Display größer wird. Beispielsweise hat das chinesische Multimedia-Portal "AppleDaily" Bilder des neuen Smartphones veröffentlicht. Auf den Abbildungen ist das Gehäuse acht Millimeter größer, als beim Vorgängermodell. Laut des Magazins "Wall Street Journal" soll das neue Display künftig auch vier Zoll groß sein. Außerdem werde das iPhone 5 flacher. Neu sei auch, dass der Anschluss für Kopfhörer nach unten wandert. Kann man den Bildern Glauben schenken, wird sich sogar der Anschluss für das iPhone ändern. Bisher verwendete Apple für all seine Geräte einen Universalanschluss, zum Beispiel für das Ladekabel. Sollte sich dies bewahrheiten, wird altes Zubehör, wie eine Dockingstation, nutzlos.

Gerätselt wird vor allem auch, ob Apple auf den LTE-Datenfunk verzichtet. Denn dieser benötigt deutlich mehr Strom, als andere Mobilfunktechnologien. Und weil der Akku des neuen iPhones flacher sei, schlussfolgern dies viel Computer-Experten. Marketing-Profis sehen ebenfalls den Verkaufsstart im September als sehr wahrscheinlich. Denn der weltgrößte Technologiekonzern achte darauf, das neueste Smartphone-Modell im Herbst kurz vor dem umsatzträchtigen Weihnachtsgeschäft in die Läden zu bringen.

Außerdem würde es dem Produktzyklus von Apple entsprechen, das Handy nach einem Jahr zu erneuern. Im vergangenen Quartal sackten schon die Verkäufe des aktuellen iPhone 4S ab, weil viele Kunden lieber das nächste Modell abwarten. Hinzu kommt, dass Apple unter verstärktem Erneuerungsdruck steht, seit Samsung sein Top-Modell Galaxy S3 auf den Markt gebracht hat. Es hat einen 4,8 Zoll (12,2 cm) großen Bildschirm, LTE, einen NFC-Chip für mobile Bezahlsysteme und kann zum Entsperren das Gesicht seines Besitzers erkennen.

Mit Material von dpa und dapd