Das neue iPhone 5 von Apple kommt offenbar im September in die Läden. Wie das Smartphone aussehen wird, ist aber noch ein großes Geheimnis.

Hamburg. Es ist noch keine zwölf Monate her, da schauten die Fans von Apple gebannt ins Silicon Valley. Das neue iPhone 5 sollte vorgestellt werden. Doch die Hoffnungen wurden enttäuscht. Mit dem iPhone 4S wurde lediglich eine abgespeckte Version präsentiert. Ein Jahr später ist der Hype trotz der Enttäuschung erneut ungebrochen. Und in diesem Jahr sind sich die Apple-Jünger einig: Das iPhone 5 kommt.

+++ Einfache Handys finden kaum noch Käufer +++

Während Apple-Fans täglich über den Verkaufsstart und die Optik des neuen Smartphones spekulieren, bereiten sich die Mobilfunkanbieter auf den Ansturm vor. Nachdem die Telekom bereits eine Vorverkaufsmöglichkeit angeboten hat, ziehen jetzt Vodafone und O2 nach. In einem Newsletter können sich Apple-Anhänger eintragen lassen, um als erste Kunden über den Bestellungstermin informiert zu werden. Vodafone bietet unter dem Motto "5, 4, III, 2...als erster dabei" einen Newsletter zu "Smartphone-Neuheiten". Die Telekom bietet sogar ein "Premieren-Ticket" an. Allerdings spricht keiner der Konzerne von dem neuen iPhone 5. Alleine schon weil die rechtlichen Auflagen von Apple als sehr streng gelten, wie die "Welt" berichtet.

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Das neue iPhone 5 von Apple kommt offenbar im September in die Läden. Wie das Smartphone aussehen wird, ist aber noch ein großes Geheimnis. Der Analyst Gene Munster rechnet damit, dass Apple bereits in den ersten zehn Tagen zwischen sechs und zehn Millionen Geräte verkaufen wird. In Deutschland bietet die Telekom bereits einen Vorverkauf an. Mit einem sogenannten "Premieren-Ticket" können sich die Fans des Apple-Smartphones eine frühe Lieferung sichern. Allerdings hat die Aktion einen Haken: Der bestehende Vertrag muss dafür verlängert oder ein Neuvertrag abgeschlossen werden.

Apple wollte die Gerüchte bisher nicht bestätigen und macht es weiter spannend. Die Erwartungen an das iPhone 5 sind indes groß. Viele gehen davon aus, dass das Display größer wird. Beispielsweise hat das chinesische Multimedia-Portal "AppleDaily" Bilder des neuen Smartphones veröffentlicht. Auf den Abbildungen ist das Gehäuse acht Millimeter größer, als beim Vorgängermodell. Laut des Magazins "Wall Street Journal" soll das neue Display künftig auch vier Zoll groß sein. Außerdem werde das iPhone 5 flacher. Neu sei auch, dass der Anschluss für Kopfhörer nach unten wandert. Kann man den Bildern Glauben schenken, wird sich sogar der Anschluss für das iPhone ändern. Bisher verwendete Apple für all seine Geräte einen Universalanschluss, zum Beispiel für das Ladekabel. Sollte sich dies bewahrheiten, wird altes Zubehör, wie eine Dockingstation, nutzlos.

Gerätselt wird vor allem auch, ob Apple auf den LTE-Datenfunk verzichtet. Denn dieser benötigt deutlich mehr Strom, als andere Mobilfunktechnologien. Und weil der Akku des neuen iPhones flacher sei, schlussfolgern dies viel Computer-Experten. Marketing-Profis sehen ebenfalls den Verkaufsstart im September als sehr wahrscheinlich. Denn der weltgrößte Technologiekonzern achte darauf, das neueste Smartphone-Modell im Herbst kurz vor dem umsatzträchtigen Weihnachtsgeschäft in die Läden zu bringen.

Außerdem würde es dem Produktzyklus von Apple entsprechen, das Handy nach einem Jahr zu erneuern. Im vergangenen Quartal sackten schon die Verkäufe des aktuellen iPhone 4S ab, weil viele Kunden lieber das nächste Modell abwarten. Hinzu kommt, dass Apple unter verstärktem Erneuerungsdruck steht, seit Samsung sein Top-Modell Galaxy S3 auf den Markt gebracht hat. Es hat einen 4,8 Zoll (12,2 cm) großen Bildschirm, LTE, einen NFC-Chip für mobile Bezahlsysteme und kann zum Entsperren das Gesicht seines Besitzers erkennen.

Apple will Verkaufsstopp für Samsung-Smartphones

Apple strebt nach dem Erdrutsch-Sieg im US-Patentprozess gegen Samsung ein Verkaufsverbot für acht Smartphone-Modelle an, die Südkoreaner wollen das unbedingt verhindern. Samsung werde alles versuchen, „damit unsere Geräte im US-Markt verfügbar bleiben“, sagte ein Sprecher des Konzerns am Dienstag in Seoul. Welche Mittel Samsung dabei im Einzelnen ergreifen wolle, ließ das Unternehmen offen.

Apple hatte am Montag unter anderem ein Verkaufsverbot für vier Varianten des Smartphones Galaxy S2 beantragt, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Das S2 wurde an der Spitze von Samsungs Modellpalette inzwischen durch das neue Top-Gerät S3 abgelöst. Es ist für Samsung aber immer noch wichtig als günstigere Alternative. Weitere Smartphones, die Apple nun in den USA stoppen will, sind zwei Modelle des Galaxy S sowie das Droid Charge und das Galaxy Prevail.

Die Geschworenen hatten die Verletzung von Apple-Patenten durch insgesamt 28 Samsung-Geräte festgestellt. Viele davon spielen am Markt aber kaum noch eine Rolle, da die Klage aus dem Frühjahr 2011 stammt. Apple behält sich vor, noch weitere Verkaufsverbote zu beantragen.

Samsung arbeite jetzt daran, die Funktionen der betroffenen Software-Patente von den Geräten zu entfernen, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag. Das Problem ist allerdings, dass die Geschworenen bei den sechs Geräten der Galaxy-S-Serie auch mindestens ein Design-Patent des iPhone verletzt sahen.

Apple hatte sich in dem Prozess nahezu auf voller Linie gegen Samsung durchgesetzt und von den Geschworenen rund 1,05 Milliarden Dollar Schadenersatz zugesprochen bekommen. Die Südkoreaner wollen unterdessen weiterkämpfen. Sie baten Richterin Lucy Koh am Montag, mit dem endgültigen Urteil in dem Prozess zu warten, bis alle Anträge zur Geschworenen-Entscheidung abgearbeitet sind.

Die Samsung-Aktie konnte sich am Dienstag etwas von ihren Vortagesverlusten erholen. Ihr Kurs kletterte um 1,27 Prozent auf 1,195 Millionen Won (rund 842 Euro). Am Montag war sie um fast acht Prozent eingebrochen. Der Börsenwert des südkoreanischen Elektronik-Riesen war damit um umgerechnet rund 10 Milliarden Euro gefallen. Die Apple-Aktie markierte am Montag nach einem Plus von rund drei Prozent zeitweise ein Allzeithoch von 680,87 Dollar. Sie ging etwas tiefer bei 675,68 Dollar aus dem Handel. Es war immer noch der bisher höchste Schlussstand. Apple war damit insgesamt rund 633,4 Milliarden Dollar wert. Am Dienstag notiert die Aktie vorbörslich leicht im Plus.

Apple geht auch gegen Samsungs Versuch vor, den vorläufigen Verkaufsstopp für das Tablet Galaxy Tab 10.1 schnell wieder aufheben zu lassen. Es war das einzige Gerät, bei dem die Südkoreaner gut weggekommen waren: Die Geschworenen fanden keine Verletzung des Tablet-Designmusters von Apple durch Samsungs Galaxy Tab. Die Funktionen, die durch Software-Patente abgedeckt werden, könnten von Samsung entfernt werden. Richterin Lucy Koh hatte im Juni Apples Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegen das Gerät stattgegeben. Samsung hat in seinen neueren Tablet-Modellen das Design bereits so verändert, dass es sich deutlicher von Apples Muster unterscheidet.

Die Geschworenen hatten insgesamt eine Verletzung von sieben Apple-Patenten für das iPhone-Design sowie für die Touchscreen-Bedienung festgestellt. Da die Geschworenen zumindest teilweise von mutwilligen Patentverletzungen überzeugt waren, kann der Schadenersatz verdreifacht werden. Samsung will versuchen, die Entscheidung der neun Geschworenen zu torpedieren, noch bevor sie von Richterin Koh offiziell bestätigt wird.

Beim selben Gericht läuft noch ein Verfahren mit anderen Apple-Patenten gegen das neuere Samsung-Smartphone Galaxy Nexus. Richterin Koh hält es bereits mit einem vorläufigen Verkaufsverbot vom Markt fern. Bis zum Prozess dürfte es aber noch lange dauern.

Mit Material von dpa und dapd