Uno-Wiederaufbauhilfe hat erstmals Hilfe für die Erdbebenopfer in Haiti auf deren Handys überwiesen. Damit sollen Baumaterialien bezahlt werden.

New York. 1000 Familien, die 2010 Opfer des schweren Erdbebens in Haiti geworden sind, erfahren jetzt Hilfe von der Uno-Wiederaufbauhilfe. Neu ist daran, dass Opfern einer Naturkatastrophe erstmals per Handy geholfen wird. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) teilte am Donnerstagabend (Ortszeit) mit, dass Geschädigten des Erdbebens in Haiti in diesen Tagen die ersten Zahlungen auf deren Mobiltelefone angewiesen worden seien.

Über 2000 solcher mobiler Geldtransfers seien in den kommenden drei Monaten an 1.000 Familien mit geringem Einkommen geplant. Die Berechtigten erhielten bis zu 500 US-Dollar für den Kauf von Baumaterialien in ausgewählten Geschäften.

In Haiti hätten nur zehn Prozent der Menschen ein Bankkonto, aber fast zwei Drittel besäßen ein Mobiltelefon, begründete die UN-Behörde die Initiative. Teilnehmer des Hilfsprogramms könnten ihr Geld per Handy verwalten, was sicherer sei als die Aufbewahrung von Barbeträgen. Zudem spare das Verfahren Überweisungskosten und öffne mehr Menschen den Weg zu allgemeinen Finanzdienstleistungen. Entwickelt wurde das Projekt nach den Angaben von Digicel, dem größten Mobilfunkanbieter Haitis.

Gutschriften per Handy sorgten für mehr Sicherheit im Finanzverkehr "besonders für Frauen, die sich gefährdeter fühlen, wenn sie große Geldmengen bei sich tragen“, sagte Jessica Faieta, Haiti-Verantwortliche des UNDP. Sie verwies darauf, dass mehr als 40 Prozent der Haushaltsvorstände in dem Karibikstaat Frauen seien. Die Verbesserung der Wohnverhältnisse durch diese Initiative solle dazu beitragen, dass die Menschen aus den Notunterkünften wieder in ihre alten Viertel zurückkehrten.

(abenblatt.de/kna)