Das Geschäft mit mobilen Internetdiensten boomt. Preis- und Geschwindigkeitsangaben sind aber nicht immer verlässlich.

Hamburg. Die mobile Internetnutzung in Deutschland steigt rasant. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom in Berlin hat sich die drahtlos übertragene Datenmenge im vergangenen Jahr nahezu vervierfacht. Insgesamt wurden 2009 etwa 40 Millionen Gigabyte Daten drahtlos übertragen. Der Grund hierfür: Das Handy ist zum Multifunktionsgerät geworden, das in Kombination mit dem Internet bei allerlei Alltagsproblem von der Suche nach einer Telefonnummer bis hin zum Zugfahrplan hilft. Hinzu kommt, dass das mobile Internet nicht nur deutlich schneller, sondern auch günstiger geworden ist. Der Bitkom zufolge gibt es so genannte Datenflatrates bei den einzelnen Mobilfunkanbietern schon für weniger als drei Euro pro Tag beziehungsweise weniger als 20 Euro pro Monat.

Nutzer sollten aber vor Abschluss eines langfristigen mobilen Internet-Vertrages genau auf das Kleingedruckte achten, rät das Internet-Portal teltarif.de. Oft gelte die beworbene Grundgebühr nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums - danach erhöhe sich der Preis bei vielen Anbietern um bis zu 10 Euro pro Monat. Auch sei nicht immer gewährleistet, dass der Nutzer unbegrenzt mit voller Geschwindigkeit surfen kann. Einige Anbieter sehen eine Geschwindigkeitsdrosselung vor, das heißt die Nutzer könnten zwar unbegrenzt surfen, jedoch wird die Geschwindigkeit nach einem bestimmten Datenverbrauch vom Anbieter deutlich herabgesetzt. Das macht dann beispielsweise das Anschauen von Videos unmöglich.

Weiterhin unterscheiden sich die theoretisch verfügbaren und die realen Datenübertragungsraten zum Teil deutlich von Anbieter zu Anbieter. Bei der Auswahl des Netzbetreibers sollte man sich daher nicht von der maximalen möglichen Geschwindigkeit leiten lassen, sondern prüfen, welche Geschwindigkeit das jeweilige Netz an dem Ort bietet, wo man das Gerät am häufigsten einsetzt. So steht bei den großen Betreibern Vodafone und T-Mobile zum Beispiel nicht im gesamten Netz die Höchstgeschwindigkeit von aktuell 7,2 Megabit pro Sekunde zu Verfügung. Diese wird nach Unternehmensangaben nur in größeren Städten oder an stark frequentierten Orten wie Flughäfen oder Bahnhöfen angeboten. Anderorts surfen die Nutzer noch mit 3,6 Megabit pro Sekunde. Experten empfehlen daher vor Abschluss eines längerfristigen Vertrages, die real verfügbaren Datenübertragungsraten vor Ort mit einer Prepaid-SIM-Karte oder der Mobilfunkkarte eines Bekannten zu testen. (abendblatt.de)