Selbst wenn der Sommer verregnet, wird es im Juni nicht langweilig: In “Port Royale 3“ will ein Handelsimperium errichtet werden.

Berlin. Im Juni können sich Computerspieler nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen: Händler oder Pirat? Sonnige Karibik oder New Yorker Untergrund? Mensch oder Maschine? PC-Spieler stehen diesen Monat vor einer Menge schwerer Entscheidungen. Das Angebot an neuen Titeln reicht von Strategiespielen über düstere Adventures bis hin zu klassischen Rollenspielen oder brachialen Rasereien.

Rum, Piraten, turbulente Seeschlachten und eine hübsche Gouverneurstochter – das ist der Stoff, aus dem „Port Royale 3“ gemacht ist. In dem Aufbau-Strategie-Spiel dreht sich vor karibischer Kulisse alles um den Handel mit Gütern aller Art. Gleich zu Beginn muss sich der Spieler entscheiden, ob er das Spiel lieber als Abenteurer oder Händler betreiben will. Ersterer muss beispielsweise wilde Seeschlachten meistern, Handelsblockaden aufstellen und ein bisschen Rum verkaufen. Der Händler segelt eher in ruhigeren Gewässern und muss eine Wirtschaftsmetropole aufbauen und seine holde Angetraute glücklich machen.

Die Spielwelt von „Port Royale“ lässt sich in zwei Ansichten betrachten. Beim Schippern durch die Karibik sieht der Spieler eine eher schlichte 2D-Ansicht von schräg oben. Beim Besuch einer Stadt oder einer Seeschlacht wechselt das Spiel in eine detailliertere 3D-Ansicht. „Port Royale 3“ ist ab zwölf Jahren freigegeben und kostet etwa 35 Euro. Für Ende August hat Hersteller Kalypso eine Konsolenversion angekündigt.

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Wem die Karibik zu bunt ist, dem könnte „Der Fall John Yesterday“ gefallen. Das Adventure kommt aus den spanischen Pendulo Studios, die eigentlich eher für fröhlich-bunte Titel wie „Runaway“ bekannt sind. „John Yesterday“ ist dagegen deutlich finsterer: In der Rolle eines Amnesie-Patienten findet sich der Spieler plötzlich in einer wendungsreichen Geschichte rund um eine satanistische Sekte und eine Mordserie in New York wieder.

Die Optik des Spiels ist zwar im Comicstil gehalten, kommt aber trotzdem düster und melancholisch daher. Um die Handlung voranzukommen, muss der Spieler die üblichen Kombinationsrätsel lösen. Kommt er einmal nicht weiter, gibt eine Hilfsfunktion auf Wunsch die entscheidenden Hinweise. Hersteller Crimson Cow verspricht bis zu drei alternative Enden, je nachdem wie sich der Spieler verhält. Der Point-and-Click-Adventure kostet knapp 28 Euro. Auf Grund der teils gruseligen Szenen liegt die Altersfreigabe bei 16 Jahren.

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Der Taktikshooter „Binary Domain“ von Sega spielt in der fernen Zukunft. Humanoide Roboter unterwandern die Menschheit. Der Spieler muss in der Rolle eines Mitglieds der internationalen Einsatztruppe R.U.S.T. in Japan den Erbauer der Androiden aufspüren. Das Gameplay erinnert an andere Shooter wie „Mass Effect“ oder „Gears of War“, allerdings hat der Spieler in „Binary Domain“ mehr Einfluss auf seine Teamkameraden. Per Tastendruck gehen sie zum Beispiel in Deckung, geben Sperrfeuer oder rücken vor. Die PC-Version ist für rund 35 Euro erhältlich, das Spiel ist ab 16 Jahren freigegeben.

Quietschende Reifen, Motorengeheul und jede Menge Blechschäden: Bei „Dirt Showdown“ von Namco Bandai geht es im Gegensatz zu den Vorgängern nicht um simulationslastige Rennen, sondern um wilde Show-Rasereien. Unfälle werden gewollt provoziert – denn je größer der Schaden an den Fahrzeugen, umso größer der Jubel in der Fankurve. Neben den Crash-Rennen gibt es noch mehrere weitere Spielmodi: In der Variante Demolition-Rampage geht es zum Beispiel nur darum, gegnerische Autos zu Schrott zu fahren – wenn es sein muss, zum Beispiel auch mit Sprüngen von Rampen. Für den PC kostet das ab sechs Jahren freigegebene Crash-Spektakel rund 46 Euro, die ebenfalls erhältlichen Konsolenversionen sind etwas teurer.

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Im Action-Rollenspiel „Krater“ nimmt Entwickler Fatshark den Spieler mit in eine postapokalyptische Welt: Nach dem Einschlag einer Bombe ist ein riesiger Krater entstanden, an dessen Rand sich ganze Städte und Zivilisationen angesiedelt haben. Doch im Abgrund in der Mitte des Kraters warten viele wertvolle Überbleibsel der Vergangenheit auf mutige Schatzsucher.

Der Spieler übernimmt die Kontrolle einer dreiköpfigen Gruppe von Abenteurern und stürzt sich mit ihnen in Kämpfe gegen verschiedene Monster und Mutanten. Das Kampfsystem erinnert dabei an Titel wie „Diablo“. Aus den gefundenen Schätzen bauen sich die Spielfiguren neue Ausrüstungsgegenstände und Bioimplantate und bauen so ihre Fähigkeiten immer weiter aus. „Krater“ ist ab dem 12. Juni zunächst nur als Download über die Plattform Steam erhältlich und wird etwa 15 Euro kosten. (dpa)