Düsseldorf. Viele Menschen zünden sich gerne eine Duftkerze an oder nutzen ätherische Öle. Allerdings gelten diese oft als gefährliche Chemikalien.

Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) warnt vor einem unsachgemäßen Gebrauch von Duftkerzen und Duftlampen. Grundsätzlich seien viele Duftöle bedenklich für Mensch und Umwelt, erklärte der Minister am Mittwoch in Düsseldorf. Obwohl natürliche ätherische Öle aus Pflanzen gewonnen werden, müssten sie häufig als gefährliche Chemikalien eingestuft werden.

Öle, Duftflüssigkeiten sowie Kerzen und Duftwachse müssten entsprechend den Bestimmungen der Chemikaliengesetzgebung eingestuft, verpackt und gekennzeichnet werden. Doch bei 101 überprüften Produkten wurden im vergangenen Jahr 90 Beanstandungen festgestellt, wie der Minister erklärte. Dies entspreche einer Beanstandungsquote von 91 Prozent.

Weiterverkauf für einige Produkte verboten

In 60 Fällen habe es Mängel bei der Einstufung und Kennzeichnung der Produkte gegeben, in sechs Fällen fehlte der notwendige kindergesicherte Verschluss, hieß es. Für 33 Prozent der Fälle sei sogar der weitere Verkauf komplett untersagt worden. Darunter waren Produkte, die trotz des gefährlichen Inhalts so aufgemacht waren, dass sie Lebensmitteln ähnlich sahen oder die Neugierde von Kindern weckten.

Manche ätherische Öle seien hochwirksam, warnte der Minister. In zu hoher Dosis reizten sie die Haut und Schleimhäute, könnten Allergien auslösen oder auch den Blutdruck steigen lassen. Bei einigen ätherischen Ölen bestehe zusätzlich beim Verschlucken die Gefahr einer chemischen Lungenentzündung. Deshalb müssen sie nach Angaben des Ministeriums unbedingt außerhalb der Reichweite von Säuglingen und Kleinkindern verwahrt und aufbewahrt werden.

Raumluft wird belastet

Raumluftparfüms belasteten die Raumluft zusätzlich mit chemischen Substanzen, den sogenannten flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), wie Schmeltzer erläuterte. Würden Raumdüfte wie Duftkerzen, duftende Öllämpchen und Räucherstäbchen zusätzlich verbrannt, könnten auch noch weitere Belastungen wie Feinstaub, Rußpartikel, Kohlenmonoxid und weitere Schadstoffe wie Formaldehyd hinzukommen. (epd)