Johannesburg. Krebs kommt nicht nur in der Moderne vor: Forscher haben einen Tumor in einem fast zwei Millionen Jahre alten Knochen nachgewiesen.

Forscher haben in einem rund 1,7 Millionen Jahre alten Fußknochen einen bösartigen Tumor nachgewiesen. Es sei die bei weitem älteste belegte Krebserkrankung eines menschlichen Vorfahrens, teilte die Witwatersrand Universität in Johannesburg am Freitag mit.

„Die moderne Medizin neigt dazu, Krebs und Tumore bei Menschen für Krankheiten zu halten, die von den modernen Lebensweisen und der Umwelt verursacht werden“, sagte Edward Odes, leitender Autor, der am Donnerstag veröffentlichten Studie.

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Geschichte der Krebserkrankungen komplex

Eine zweite Studie, ebenfalls veröffentlicht im „South African Journal of Science“, dokumentiert einen gutartigen Tumor in einem Rückenwirbel eines jugendlichen Australopithecus sediba, der vor rund zwei Millionen gelebt haben soll. „Die Geschichte dieser Arten von Tumoren und Krebserkrankungen ist eindeutig komplexer als zuvor angenommen“, sagte Lee Berger, der an beiden Studien beteiligt war.

Bisher reichte der älteste Nachweis einer menschlichen Tumorerkrankung bei einem Neandertaler rund 120.000 Jahre zurück. Beide Forschergruppen verwendeten modernste Computer-Tomographie-Technologien, um die Erkrankung zu rekonstruieren. (dpa)