Berlin . Wenn es um Arztbesuche geht, gelten Männer als zögerlich. Doch Blut hat laut einer neuen Umfrage mehr als jeder Zweite schon gespendet.

Sie gelten eigentlich als Arztmuffel, doch bei der Blutspende übertreffen die Männer die Frauen. Das zeigt eine Befragung, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des Weltblutspendertags am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach haben 56 Prozent der Männer in ihrem Leben bereits mindestens einmal Blut gespendet. Bei den Frauen liegt der Anteil bei 42 Prozent. Zudem gibt es unter den blutspendenden Männern mehr Mehrfachspender. Befragt wurden 3795 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren.

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) rief anlässlich des Aktionstages zum Blutspenden auf. „Ein kleiner Piks, kurz abwarten und danach 20 Minuten entspannen. Und schon haben Sie anderen mit Ihrer Blutspende geholfen und vielleicht sogar ein Leben gerettet“.

Frauen dürfen seltener Blut spenden als Männer

Dass Männer häufiger spenden, lasse sich möglicherweise damit erklären, dass sie dies auch häufiger dürften als Frauen, sagte die Sprecherin der BZgA, Marita Völker-Albert. Innerhalb von zwölf Monaten sind Männer sechs Mal und Frauen vier Mal zu einer Vollblutspende zugelassen. Durch eine Blutspende sinke der Eisengehalt im Blut. Es dauere etwa zwei Monate, bis der Verlust wieder kompensiert sei, bei Frauen wegen der Menstruation sogar noch etwas länger, so die Sprecherin. Daher dürften sie seltener Blut spenden als Männer.

Außerdem seien Frauen häufiger von Ausschlusskriterien für die Blutspende betroffen als Männer, sagte Völker-Albert. Frauen dürfen etwa während einer Schwangerschaft und sechs Monate danach kein Blut spenden. Stillen sie ihr Baby, sind sie während der gesamten Stillzeit ausgeschlossen. Blutspender müssten zudem mindestens 50 Kilogramm wiegen. Das sei bei Männern häufiger der Fall.

Rund um den Weltblutspendertag finden deutschlandweit verschiedene Aktionen statt, mit denen neue Blutspender gewonnen werden sollen. (dpa)