Bei früh blühenden Gehölzen, die am vorjährigen Holz geblüht haben, greift man grundsätzlich nach der Blüte zur Schere.

Wann Gewächse geschnitten werden sollten, lässt sich nicht immer auf den "Schnitt"punkt genau festlegen. Bei früh blühenden Gehölzen wie Flieder, Forsythien, Haselnuss, Mandelbäumchen, Zierkirschen und allen anderen Gehölzen, die am vorjährigen Holz geblüht haben, greift man grundsätzlich nach der Blüte zur Schere. Wenn Sommerflieder, Bartblume, Johanniskraut, Beetrosen, Spierstrauch oder Sommertamariske naturbedingt nach Jahren "vergreisen", ist ein Verjüngungsschnitt angesagt. Alte Triebe werden bodennah entfernt, damit neues Wachstum entsteht.

Sommerblühende Gehölze sind auch ohne starken Schnitt sehr blühfreudig. Ein harter Eingriff im Frühjahr würde die harmonische Wuchsform vom Roseneibisch, Blasenstrauch, Perückenstrauch, Klettertrompete, Hortensie oder der Rainweide zerstören. Sägen bringt keinen Segen für Eibisch, Magnolie, Lorbeerrose, Perücken- und Ranunkelstrauch, Seidelbast und auch den Strauchgoldregen. Sie reagieren sehr empfindlich auf jegliche Schnittaktivitäten. Wesentlich robuster ist der Buchsbaum. In der nachfolgenden Feinschnittphase (Anfang Mai bis Anfang September) lassen sich kleine Schnittfehler wieder korrigieren.

Erst wenn die gelbgoldigen Forsythien blühen, ist der Rosenschnitt angesagt. Zuerst werden dünne, kranke und überalterte (mehr als fünfjährige) Triebe herausgeschnitten. Bei Beet-, Busch-, Edel- und Zwergrosen können Triebe auf 20 bis 30 Zentimeter eingekürzt werden. Dann können drei bis fünf Augen neu austreiben. Öfter blühende Strauchrosen nur etwas auslichten oder alle Triebe auf ein Drittel bis zur Hälfte einkürzen. Bei mehrmals blühenden Kletterrosen auch nur ein bis zwei Haupttriebe pro Jahr entfernen. Einmalblühende Kletterrosen werden nach der Blüte geschnitten. Allmählich wird es auch Zeit für den ersten Rasenschnitt - je nach Wachstum und Witterung gegen Ende März.