Was führt eher zum beruflichen Erfolg? Zwei Studenten erklären ihre Entscheidung für oder gegen den Master

Sie ist auf dem Sprung. Die Zeitung in der Hand, die Termine im Blick. Vielleicht ist es eine Berufskrankheit. Christina hat es eilig, die hübsche 23-Jährige möchte Journalistin werden. "Am liebsten im Fernsehbereich." Dennoch nimmt sie einen Umweg in Kauf.

Wege in den Journalismus gibt es viele, Christina hat sich für ein Masterstudium entschieden. Auf dem Weg zu ihrem Seminar erzählt die junge Frau von ihrem Erststudium. In Bamberg absolvierte sie ihren Bachelor in Germanistik, Politik- und Kommunikationswissenschaft. Doch mit dem ersten Abschluss in der Tasche zog es sie nicht von Redaktion zu Redaktion, sondern erst einmal nach Hamburg. Hier studiert sie nun Journalismus.

"Ich wollte mit dem Masterstudium auf der sicheren Seite sein, denn es ist ja immer noch umstritten, wie viel ein Bachelor-Abschluss überhaupt zählt", sagt sie. Außerdem: "Hamburg ist ein absoluter Medienstandort. Hier sind viele große Verlage, Fernsehsender und Radiostationen - also für jeden etwas. Gerade im Bereich Journalismus bieten sich hier viele Möglichkeiten!", schwärmt sie. Die Chancen sind groß, die Praktikumsplätze unbegrenzt und die Möglichkeiten zur freien Mitarbeit vielfältig. "In einer kleineren Stadt hat man diese Chancen gar nicht." Christina weiß, wo sie hinwill, und was sie dafür in Kauf nimmt.

Während andere Studenten ihre Semesterferien genießen, muss Christina noch Veranstaltungen besuchen. "Das Studium ist sehr zeitintensiv", verrät sie. Trotzdem will sie nebenbei in der Praxis bleiben, denn schon früher konnte sie viele journalistische Erfahrungen sammeln. Zurzeit bloggt sie.

Es war eine bewusste Entscheidung für ein weiteres Studium. "Ich denke, dass sich die Chance auf einen Job durch den Master auf jeden Fall erhöht, da ich eine Zusatzqualifikation gegenüber den Bachelorabsolventen habe." Im Rahmen ihrer Zusatzqualifikation will sie nicht nur das journalistische Handwerk verbessern, sondern auch Netzwerke aufbauen: "Man muss schon während des Studiums versuchen, Kontakte zu knüpfen."

Dass der Weg Richtung Fernsehkarriere zwei Jahre mehr durch Seminarräume führt, nimmt sie gern in Kauf. "Generell denke ich, dass es sehr vom Bachelorstudiengang abhängt, ob man noch einen Master machen sollte oder nicht. Absolventen von Studiengängen, die auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt sind, wie Wirtschaftsingenieurwesen müssen nicht zwingend einen Master machen, sondern bekommen auch ohne diesen sehr gute Jobangebote."