Der erste Eindruck zählt - das ist in vielen Lebenslagen so. Und im Berufsleben ist es umso wichtiger. Einem wichtigen Kunden gegenüberzustehen und im entscheidenden Moment keine Visitenkarte zur Hand zu haben, ist unangenehm. Schlimmer ist es jedoch ein schlechtes, am Drucker zu Hause produziertes Kärtchen zu überreichen. "Eine unvorteilhafte Visitenkarte ist für mich immer so, als hätte mein Gegenüber schmutzige Schuhe an", sagt der Finanz- und Versicherungsberater Mathias Pohl. "Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Produkt oder die Dienstleistung schlecht ist. Aber es ist eben kein guter erster Auftritt. Die richtige Visitenkarte, das passenden Briefpapier und eine funktionierende Homepage - all das müsste der erste Grundstock für Existenzgründer sein, um erfolgreich durchstarten zu können. Was viele nicht wissen: Gute Qualität muss nicht immer viel kosten. Heutzutage sind einige Grafikdesigner auf Kunden mit einem kleinen Budget eingestellt. Und Experten raten: Für einen gepflegten Eindruck in Sachen Design sollte schon der eine oder andere Euro übrig sein - denn die Investition wird sich über kurz oder lang auszahlen.

"Natürlich darf die Verpackung nicht besser sein als das Produkt", erklärt der Grafikdesigner Daniel Schwarz, der seit Kurzem als Freiberufler seine Kunden berät. "Aber ein einheitliches Erscheinungsbild in allen Bereichen des Unternehmens - vom Briefpapier bis hin zum Firmenwagen - wirkt eben professionell." Es geht nicht nur um ein passendes Logo, sondern um ein Gestaltungskonzept, das so genannte Corporate Design. Klingt nach großen Kosten für kleine Unternehmen. Aber der Experte beruhigt: "Man kann klein anfangen und dann die Gestaltung erweitern", so Schwarz.

Im Fall von Mathias Pohl entwickelte Daniel Schwarz das Symbol eines Schildes, das (Versicherungs-)Schutz symbolisieren soll. Kombiniert wurde es mit einer Urkunde, die mit einer Büroklammer an das Schild befestigt ist. "Das Layout sollte schlicht aber trotzdem modern sein", sagt der 28 Jahre alte Makler. "Deshalb haben wir die Farben in Blaugrautönen gewählt und keine Standardschrift benutzt." Bei seriösen Grafikdesignern werden gleich zu Beginn der Zusammenarbeit die finanziellen Vorstellungen beider Seiten verglichen. Dies bestätigt Grafikdesignerin Sophie Heins, die viele Existenzgründer betreut. "Das Design kann mit dem Unternehmen wachsen", sagt die Hamburgerin. "Und auf der Homepage reicht es zunächst, wenn die wichtigsten Daten vorhanden sind. Erst mal ist es lediglich wichtig, dass man überhaupt im Internet zu finden ist."