Im Abendblatt-Test zeigt der neue Suzuki, dass der bisherige Kleinwagen- und Offroadspezialist Suzuki auch in der Mittelklasse glänzt.

Der Begriff "Aufsteiger" trifft es ziemlich genau, denn mit dem Kizashi wagt sich der bisherige Kleinwagen- und Offroadspezialist Suzuki erstmals in die Mittelklasse vor. Das Segment wird hierzulande zwar von den europäischen Herstellern dominiert, doch manchmal gelingt der Konkurrenz zumindest ein Achtungserfolg. Und das mit 4,65 Metern Länge durchaus stattliche Stufenheckmodell bringt dafür gute Voraussetzungen mit.

Äußerlich gibt der Viertürer mit breiten Schwellerleisten, weit herunterreichender Frontpartie und zwei riesigen Auspuffblenden den Vorzeige-Sportler. Innen überzeugen guter Qualitätseindruck, akzeptable Materialwahl und ein zwar klassisch gezeichnetes, aber übersichtliches Cockpit. Bein- und Schulterfreiheit sind nicht zu beanstanden, das 461 Liter fassende Gepäckabteil kann durch Umlegen der Rücksitze vergrößert werden. Nur die kleine Heckklappe verhindert schon mal den Transport größerer Gegenstände.

Das Studium einer Aufpreisliste erspart Suzuki den Kizashi-Käufern. Bis auf die Metallic-Lackierung ist bereits alles an Bord, was Autofahrers Herz begehrt. Schwarze Ledersitze gehören ebenso dazu wie Klimaautomatik, CD-Radio, Alufelgen, Glasschiebedach, Xenonlicht und die (gerade in Städten) so nützlichen Parkpiepser. So viel serienmäßigen Komfort haben die Mitbewerber nicht annähernd zu bieten.

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Gleiches lässt sich bei der Motorisierung leider nicht feststellen. Der Vierzylinder-Benziner steht nominell zwar mit 178 PS in den Papieren, zeigt sich aber wenig spontan im Antritt und verwöhnt auch nicht gerade mit souveränem Durchzugsvermögen. Ein flotter Fahrstil wird deshalb mit hohen Drehzahlen und fleißiger Schaltarbeit erkauft. Andererseits: Wer es auf langen Autobahnpassagen gemütlich angehen lässt, schaltet schnell in den (Drehzahl schonenden) sechsten Gang, genießt eine zurückhaltende Akustik und registriert einen Verbrauch von rund acht Litern Super pro 100 Kilometer.

Der mitteleuropäische Autokunde vermisst spätestens dann schmerzlich einen gleichermaßen sparsamen wie durchzugsstarken Dieselantrieb. Pech gehabt - da der Kizashi überwiegend auf den US-Markt zielt, hat man bislang keine (Motor)-Wahl. Schade.

Preise und Ausstattung

Den Suzuki Kizashi gibt es zum Preis von 26 990 Euro mit 178-PS-Benziner und Sechsgang-Schaltung. Daneben gibt es eine Allradversion mit Automatikgetriebe für 29 990 Euro. Serienmäßig sind u. a. sieben Airbags, Sportfahrwerk, Tempomat, Sitzheizung.