Beim Allradmodell 3008 Hybrid4 setzt Peugeot auf eine Kombination von Selbstzünder und Elektromotor und spart viel Sprit ein. Verbrauch 3,8 Liter.

Während andere Hersteller noch vor wenigen Jahren das Thema Diesel-Hybrid als zu aufwendig verwarfen, hat sich Peugeot früh dazu bekannt. Lohn der Pionierarbeit: Der 3008 Hybrid4, eine Mischung aus SUV, Van und Kombi, ist das nun weltweit erste Serienfahrzeug, das den Antrieb aus Diesel- und Elektromotor kombiniert. Und viel Sparpotenzial bietet. "Gegenüber einem Benziner spart der Diesel rund 30 Prozent. Als Hybrid verbraucht der Antrieb noch einmal 35 Prozent weniger", verrät Chefentwickler Vincent Basso. Ende Oktober rollt der Crossover zu den Händlern - mit einem Normverbrauch von nur 3,8 Litern.

Dabei entschied sich Peugeot für eine technische Neuausrichtung. Statt beide Motoren als Einheit vorne unter die Haube zu stecken, hieß es: Diesel nach vorne, Elektromotor nach hinten. Beide sind mechanisch nicht miteinander verbunden. Diese Art von 4x4-Antrieb ist bislang einzigartig in der Branche. Zum Einsatz kommen ein 2,0-Liter-Diesel mit 163 PS sowie ein Elektromotor, der den Vortrieb mit weiteren 37 PS unterstützt. So steht eine Gesamtleistung von 200 PS zur Verfügung.

Doch viel wichtiger bei einem Hybridauto ist das kombinierte Drehmoment: 300 Newtonmeter Drehmoment schickt der Selbstzünder an die Vorderräder. Das allein würde für eine souveräne Beschleunigung reichen. Doch auch ein Dieselmotor muss kurz Luft holen, um kräftig loszulegen. Genau in dieser Anfahrschwäche bringt sich der Elektromotor ins Spiel und steuert weitere 200 Newtonmeter bei.

Über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole kann der Fahrer vier Modi einstellen. Bei Stellung "Auto" erfolgt eine vollautomatische Regelung des Systems. Je nach Streckenprofil wählt der Bordrechner die effizienteste Art der Fortbewegung. "ZEV" steht für Zero Emission Vehicle: Der vorsichtige Druck aufs Gaspedal setzt den Wagen dann lautlos in Bewegung, nur der E-Motor rotiert. Man fährt praktisch mit der Energie, die zuvor beim Bremsen gewonnen und in der Batterie gespeichert wurde. Das klappt nach ein bisschen Übung bis Tempo 60, darüber oder bei Wunsch nach mehr Beschleunigung schaltet sich sanft der Diesel hinzu. Im Allradmodus "4WD" arbeiten beide Motoren, was vor allem bei winterlichen Straßenverhältnissen genutzt werden kann. Die Einstellung "Sport" erlaubt höhere Drehzahlen und kürzere Schaltvorgänge, will aber nicht so recht zu dem familienfreundlichen Charakter des Autos passen. Fazit: Mit dem "Auto"-Modus lässt es sich am besten leben.

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Die Variabilität des 3008 Hybrid4 leidet unter dem auf der Hinterachse sitzenden Elektromotor nicht. Lediglich unter dem doppelten Boden im Kofferraum werden ein paar Liter geopfert, weil hier die Batterie ihren Platz beansprucht. Trotzdem steht immer noch ein Ladevolumen zwischen 377 Litern und 1186 Litern bei umgeklappter Rückbank parat. Preislich beginnt der 3008 Hybrid bei 34 150 Euro. Das sind etwa 3000 Euro mehr, als für den konventionellen 3008 HDi mit 163 PS in der Top-Ausstattung "Allure" fällig werden. Zum Serienumfang zählen u. a. Bordcomputer, Einparkhilfe hinten, Berganfahrhilfe, Tempomat, Klimaautomatik, Regensensor und Audioanlage.

Bald will Peugeot die nächste Hybridstufe zünden. Auf dem Plan steht eine Plug-in-Version mit größerer Batterie, die sich zu Hause an der Steckdose aufladen lässt. Chefentwickler Basso verspricht damit einen Verbrauch von zwei Liter Diesel pro 100 Kilometer.