EU plant neue Steuerrichtlinie. Autoindustrie fürchtet drastische Preiserhöhung

Hamburg. Mitten in die Diskussion um den Biosprit E10 platzt eine neue Hiobsbotschaft für die Autofahrer: Wenn Brüssel sich durchsetzt, könnte Diesel-Kraftstoff deutlich teurer werden. Die EU-Kommission will am Mittwoch eine Energiesteuer-Richtlinie vorstellen, nach der Kraftstoffe gemäß dem Energiegehalt besteuert werden sollen. Da Diesel viel energiehaltiger ist als Benzin, könnte die Steuer für Diesel um 28 Cent je Liter steigen, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, der "FAZ". In Hamburg tanken derzeit etwa 200 000 Autofahrer Diesel.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, steht den EU-Plänen kritisch gegenüber. "Ich begrüße es zwar, wenn die EU bei der Besteuerung stärker den Aspekt der CO2-Emissionen berücksichtigen will", sagte er dem Abendblatt. "Dennoch müssen wir die Ausgestaltung der Besteuerung in Deutschland selber regeln können." Schon jetzt müssten Dieselfahrer hierzulande eine höhere Kfz-Steuer zahlen.

Gute Nachrichten gibt es für Autofahrer, die der Streit um den Biosprit Super E10 verunsichert hat: Marktführer Aral bietet an seinen 2500 Stationen wieder das gewohnte Superbenzin mit fünf Prozent Ethanol (E5) an.

Preise für 50 Liter Diesel

Preise für 50 Liter EUROSUPER