Berlin. Die Solarenergie boomt, insbesondere bei kleinen Anlagen. Harte Fakten treiben Investoren um: Standort, Anschaffung, Laufzeit, Leistung, Stromproduktion, Rentabilität. Tag und Nacht sind Module der Witterung ausgesetzt. Da sollte ein weiterer Faktor beachtet werden: die Reinigung. Lesen Sie auch: Photovoltaik-Förderung: Wie Hausbesitzer an das Geld kommen
Eine Photovoltaik-Anlage hat gewöhnlich eine Lebensdauer von 25 Jahren. Zwangsläufig sammelt sich mit der Zeit Schmutz an, insbesondere bei Modulen mit einem geringen Neigungswinkel von unter zwölf Grad.
Photovoltaik-Anlage säubern: Vogelkot gilt als besonders hartnäckig
Klebrige Pollen bestimmter Baumarten können sich hartnäckig auf den Modulen festsetzen, von Birke, Buche, Ahorn, Kiefer oder Pappel. Dazu kommen Staub, Straßenschmutz, Nadeln, Blätter oder Flechten, Moose.
Verkrustete oder ätzende Verschmutzungen gelten als hartnäckig, etwa Sand oder Vogelkot. Besonders betroffen sind Anlagen im ländlichen Raum, auf Maschinenhallen, Stalldächern oder entlang von Autobahnen. Auch interessant: Solartechnologie im Check: Wie funktioniert Photovoltaik?
Waschen mit Wasser aus der Regentonne?
Starke Emissionen und Staub an Industriestandorten können ein Problem sein. Oft wird empfohlen, alle zwei Jahre zu säubern. Das ist nur eine Orientierungsmarke. Wie oft eine Reinigung anfällt, hängt vom Standort ab; und mithin auch davon, wie oft es stark geregnet hat.
Denn meist werden Verschmutzungen durch Regen oder tauenden Schnee fortgespült, zumal bei geneigten Modulen. Bei einer hohen Verunreinigung könne "eine Reinigung unter Umständen auch einmal im Jahr sinnvoll sein", erklärte der Bundesverband Solarwirtschaft unserer Redaktion.
Module nie mit warmem Wasser reinigen
Der Verband empfiehlt, die eigene Photovoltaikanlage möglichst von einem professionellen Fachbetrieb reinigen zu lassen, "zumindest wenn sie auf einem Schrägdach montiert ist." Idealerweise kombinieren die Eigentümer die Reinigung mit einer Wartung; so vermeiden sie Kosten.
In jedem Fall gelte, dass bei der Reinigung keine Komponenten berührt werden, die Strom leiten. Die Kosten betragen laut dem Portal "heizungsbauer.de 1 bis 2,50 Euro pro Quadratmeter Solaranlage. Lesen Sie dazu: Solaranlage kaufen und installieren – ein umfassender Guide
Idealer Waschtag: ein wolkenverhangener Frühlingstag
Wer die Anlage selbst sauber hält, sollte sie stets mit kaltem Wasser reinigen. Warmes Wasser kann nämlich die Module beschädigen. Die ideale Zeit sei denn auch "ein wolkenverhangener Frühlingstag".
Um Kalkablagerungen empfiehlt sich die Nutzung von kalkarmem Wasser, beispielsweise aus der Regentonne. Man sollte auf einen Schwamm oder Rollbürsten zurückgreifen. Eindringlich raten Fachleute hingegen von Hartbürsten oder gar von Hochdruckreinigern ab.
Schmutz mindert nur geringfügig den Ertrag
Eine falsche Reinigung wirkt sich womöglich negativ auf die Garantie auf. Generell sind die Solaranlagen pflegeleicht. Schmutz mindert in der Regel den Ertrag nicht oder nur geringfügig. Laut dem Fachverband stehen die Ertragsminderungen "in keinem Verhältnis zum Aufwand". Das könnte Sie auch interessieren: Organische Photovoltaik: Revolution der Solarindustrie?
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