Berlin. Nicht nur die Hände frieren im Winter – auch Smartphones. Schuld ist meist der Akku. So schützen Sie Ihr Gerät vor Kälte und Schäden.

Extreme Temperaturen sind der größte Feind für technische Geräte. Gerade der alltägliche Begleiter – das Smartphone – macht bei zu viel Kälte oder Hitze schlapp. Manchmal geht es sogar abrupt aus, obwohl der Akku eigentlich noch genügend Energie hat.

Das ist aber kein Grund zur Sorge. Geht Ihr Smartphone aus, heißt das nicht, es ist defekt. Wenn die Betriebstemperatur über- oder unterschritten wird, schaltet sich das Gerät automatisch ab. Es handelt sich dabei um einen Schutzmechanismus, der reversibel ist, sobald die Temperatur wieder im Normbereich liegt.

Allerdings sind gerade im Winter eisige Temperaturen in Deutschland nicht zu vermeiden. Die Menschen müssen aber dennoch ihre Smartphones nutzen können. Um zu verhindern, dass technische Geräte temperaturbedingt ausgehen, gilt es ein paar Dinge im Alltag zu beachten.

Smartphone geht im Winter aus: Das ist der Grund

Dass Ihr Smartphone im Winter einfach ausgeht, kann mehrere Ursachen haben. Natürlich lässt sich ein Defekt am Gerät nicht ausschließen. Doch wenn das Smartphone bislang immer einwandfrei funktioniert hat und nun abrupt ausgeht, kann auch die Umgebungstemperatur Schuld sein.

Smartphones werden durch Akkus mit Strom versorgt. Ist der Akku einer zu extremen Temperatur ausgesetzt, hat das Einfluss auf die elektrochemischen Prozesse innerhalb des Akkus. Denn: Im Akku befindet sich eine Flüssigkeit, die sogenannte Elektrolytflüssigkeit. Kühlt diese im Winter zu stark ab, wird sie dickflüssiger und fließt langsamer. Eine Verlangsamung bedeutet, dass der Akku nicht so schnell wie sonst Strom an das Smartphone abgeben kann, was wiederum Einfluss auf die Betriebsgeschwindigkeit hat. Kurz um: Es wird insgesamt langsamer.

Der Akku versucht aber dennoch das Smartphone zu versorgen und arbeitet mehr, was zu einem höheren Verbrauch von Energie führt und im schlimmsten Fall zu einem Zusammenbruch des Akkus. Um das zu verhindern, ist in den Geräten ein Schutzmechanismus eingebaut, der die Smartphones automatisch abschaltet. So werden irreversible Schäden am Akku verhindert.

Smartphone-Nutzung im Winter: Diese Warnsignale gibt es bei Kälte

Wenn Ihr Gerät im Winter plötzlich ausgeht, ist das kein Anzeichen für ein kaputtes Smartphone. Es bedeutet, dass ein Notfallmechanismus ausgelöst wurde, um zu verhindern, dass Ihr Gerät kaputt geht. In diesem Fall sollten Sie nicht versuchen, Ihr Smartphone direkt wieder einzuschalten. Der Akku muss sich zunächst aufwärmen, bevor Sie Ihr Handy wieder nutzen können.

Doch auch bevor Ihr Smartphone ausgeht, gibt es bereits ein paar Anzeichen, dass die Winterkälte Ihr Gerät beeinflusst. So kann es passieren, dass sich Ihr Akku im Winter generell schneller entlädt als beispielsweise im Sommer. Wie oben bereits erwähnt müssen technische Geräte im Winter mehr "arbeiten", um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Es ist somit möglich, dass Sie Ihr Handy im Winter öfter nachladen müssen als zu anderen Jahreszeiten.

Auch die Bildschirmfunktion kann durch Kälte eingeschränkt sein. Der Touchscreen funktioniert in diesem Fall nicht wie gewohnt oder das Bild friert ganz ein. Ebenso kann die Qualität des Bilds nachlassen.

Smartphone im Winter richtig nutzen: Darauf sollten Sie achten

Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können Sie ganz einfach verhindern, dass Ihr Smartphone im Winter von der Kälte beeinträchtigt wird. Dazu ist es wichtig, dass Sie Ihr Gerät warm halten. Die Temperaturgrenzen variieren je nach Hersteller. Optimalerweise wird eine Temperatur des Akkus von 10 Grad Celsius nicht unterschritten.

Lassen Sie Ihr Handy im Winter deshalb immer in der Jacken- oder Hosentasche oder an einem anderen Ort, wo es warm bleibt. Telefonieren Sie wenn möglich über Kopfhörer oder die Gegensprechanlage im Auto. Sollte Ihr Smartphone doch mal unterkühlen und der Akku ist nach wenigen Stunden leer, laden Sie Ihr Gerät erst auf, wenn es wieder warm ist. Dann kann der Akku mehr Strom speichern.

Beim Aufwärmen sollten Sie beachten, dass es langsam geschehen sollte. Bei einem zu schneller Temperaturwechsel kann sich Kondenswasser bilden, dass die Elektronik beschädigen kann. Legen Sie das Gerät einfach in einen Raum mit normaler Temperatur und geben dem Akku 30 bis 60 Minuten Zeit. Auf die Heizung oder den Föhn sollten Sie bei der Erwärmung verzichten.

Wer es nicht ohnehin schon macht, kann im Winter auch eine Powerbank mitnehmen, um den Akku auch von unterwegs aufladen zu können. Achtung: Auch Powerbanks sind kälteempfindlich und sollten im Winter nicht auskühlen. Wem die Erreichbarkeit nicht ganz so wichtig ist, der kann Energie sparen, indem das Smartphone zwischenzeitig ausgeschaltet wird.

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