Berlin. Unter Haarausfall leiden Millionen. Forscher sind der Ursache auf der Spur – und wecken Hoffnung auf ein Mittel für gezieltes Wachstum.

Das Problem betrifft Männer wie Frauen und keineswegs nur alte Menschen: Mit Haarausfall haben Millionen Menschen zu kämpfen. Mittelchen für die Kopfhaut oder Haartransplantationen helfen nur bedingt oder sind für viele nicht bezahlbar. Eine neue Studie könnte nun Hoffnung wecken auf ein wirksames Mittel gegen Haarausfall.

Forscher der University of California (USA) wollen den Ursachen für Haarverlust und -wachstum auf den Grund gekommen sein – und könnten mit den neuen Erkenntnissen möglicherweise in Zukunft eine Regenerierung des menschlichen Kopfhaares fördern. Die Studie wurde im Magazin „Biophysical Journal“ veröffentlicht.

Ursache für Haarausfall: Ein Protein soll Hauptrolle spielen

Der Untersuchung zufolge spielt ein bestimmtes Protein mit dem Namen TGF-beta eine entscheidende Rolle. Die unterschiedliche Menge des Proteins soll verantwortlich dafür sein, wie das Wachstum der menschlichen Haarfollikel gesteuert wird. Bei Haarfollikeln handelt es sich um Strukturen, welche sich rund um die Haarwurzel befinden und damit das Haar in der Kopfhaut festhalten.

Das Protein sei gleichermaßen ausschlaggebend für das Wachstum der Haarfollikel als auch für deren Absterben, erklären die Forscher. Bei richtiger Konzentration von TGF-beta könnten neue Haare wachsen, ein Übermaß dieses Eiweißes führe dagegen zu Haarausfall, heißt es in einer Mitteilung der Universität.

Haarausfall kann schon in jüngeren Jahren zum Problem werden.
Haarausfall kann schon in jüngeren Jahren zum Problem werden. © iStock | istock

Hoffnung für Menschen mit Haarausfall weckt eine besondere Eigenschaft der Follikel: „Selbst wenn ein Haarfollikel sich selbst abtötet, wird sein Stammzellenreservoir nicht abgetötet“, erklärt Co-Autorin Qixuan Wang laut der Mitteilung. Das bedeutet: Ein abgestorbenes Haarfollikel wird nicht unbrauchbar, sondern es bleiben Stammzellen erhalten, die anschließend gezielt aktiviert werden und so ein neues Follikel bilden könnten. Das Haar könnte sich so regenerieren.

Ziel der Wissenschaftler ist es, künftig einen Weg zu finden, die Konzentration des Proteins TGF-beta exakt bestimmen zu können, um abgestorbene Haarfollikel wiederzubeleben. Auf dieser Grundlage wären Behandlungen denkbar, um in Zukunft Millionen von Menschen womöglich vor kahlen Stellen auf dem Kopf bis hin zu starkem Haarausfall zu bewahren. Laut der Forscher sollen die Erkenntnisse zusätzlich die Wundheilung beim Menschen beschleunigen können. (fmg)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.