Berlin. Die Playstation 5 ist derzeit im Handel ausverkauft. Betrüger im Netz nutzen die starke PS5-Nachfrage – mit dreisten Betrugsmaschen.

Seit dem 19. November ist Sonys neue Konsole offiziell auf dem Markt. Doch aktuell ist die Playstation 5 komplett ausverkauft – sowohl im stationären Handel wie auch bei Onlinehändlern. Selbst zum Verkaufsstart schauten Interessenten in die Röhre . Ob bis Weihnachten noch neue Lieferungen der Konsole verfügbar sein werden, ist derzeit noch offen.

Die enorme Nachfrage nach dem vergriffenen Gerät, das regulär 499 Euro beziehungsweise 399 Euro ohne Laufwerk kostet, ruft wie so oft Betrüger auf beliebten Online-Plattformen auf den Plan. Vor diesen Betrugsmaschen rund um die Playstation 5 sollten sich Kunden in Acht nehmen:

Playstation 5: Abzocke mit teuren Fotos und leeren Kartons

Wer im Handel nicht fündig wird, versucht sein Glück gern auf Online-Auktionsportalen. Schließlich bieten Nutzer hier tatsächlich oft sogar noch original verpackte oder kaum gebrauchte Elektronik-Produkte zu teils günstigen Preisen an. Wer aber derzeit auf diesem Wege an eine Playstation 5 gelangen will, sollte in den Anzeigen ganz genau hinsehen. Denn unter anderem auf Ebay häufen sich derzeit betrügerische Angebote rund um die neue Sony-Konsole, berichtet etwa Winfuture .

Playstation 5 im Praxistest: Fühlbar mehr Spielspaß

Die neue Playstation 5 ist im Handel derzeit vergriffen. Das zieht Betrüger im Internet an, die ein gutes Geschäft wittern.
Die neue Playstation 5 ist im Handel derzeit vergriffen. Das zieht Betrüger im Internet an, die ein gutes Geschäft wittern. © AFP | CHARLY TRIBALLEAU

Eine dreiste Betrugsmasche sieht demnach so aus: Verkäufer stellen bei Ebay ein Angebot rein, in dem ein Bild der neuen Playstation 5 zu sehen ist. Im Titel der Anzeige steht dann scheinbar belanglos der Zusatz „(Foto)“. Die Abzockmasche zielt darauf ab, dass unaufmerksame Nutzer nun davon ausgehen, dass sich hier eine der vergriffenen Playstation-5-Konsolen ersteigern lässt. Tatsächlich wird hier aber nur ein Foto der PS5 verkauft – nicht das gesuchte Gerät.

Stichproben zeigen, dass die Verkäufer sogar im Anzeigentext ausdrücklich darauf hinweisen, dass lediglich ein Foto zum Verkauf steht. Dennoch darf man davon ausgehen, dass die Ersteller der Anzeigen sich erhoffen, den einen oder anderen unaufmerksamen Nutzer zu erwischen, der die Anzeige nicht so genau liest. Zumal das Foto die Original-Konsole zeigt – und vereinzelt sogar überhöhte Preise von bis zu 999 Euro aufgerufen werden.

Eine Stichprobe zeigt: Mit zweideutigen Anzeigentiteln und überhöhten Preisen versuchen einzelne Nutzer, aus der hohen Nachfrage zur Playstation 5 Profit zu schlagen.
Eine Stichprobe zeigt: Mit zweideutigen Anzeigentiteln und überhöhten Preisen versuchen einzelne Nutzer, aus der hohen Nachfrage zur Playstation 5 Profit zu schlagen. © fmg screenshot | FMG

Nach ähnlichem Muster funktioniert eine Betrugsmasche, bei denen Ebay-Nutzer nur leere Kartons der Playstation 5 zum Verkauf anbieten. Auch hier wird zwar in der Anzeige betont, dass nur der Karton zum Verkauf steht.

Neu sind übrigens beide Betrugsmaschen nicht. Verbraucherschützer beobachten diese Art von Angeboten immer wieder auf Aktions- und Kleinanzeigenportalen, vor allem bei besonders nachgefragten Produkten zu höheren Preisen. Sogar ein eigener Begriff hat sich inzwischen für diese Betrugsmasche eingebürgert: Scam.

Ebay will Abzock-Angeboten einen Riegel vorschieben

Der Ebay-Mutterkonzern hat laut dem Portal Eurogamer.net nun erneut angekündigt, gegen solche Täuschungsangebote vorgehen zu wollen. Der Konzern verurteile Verkäufer, die versuchten, andere Nutzer so in die Irre zu führen, hieß es in einer Mitteilung. Man sei dabei, alle Angebote zu Fotos der Playstation 5 vom Portal zu entfernen und entsprechende Maßnahmen gegen die Verkäufer zu ergreifen, hieß es weiter.

Ob das rechtlich auch auf der deutschen Ebay-Plattform so einfach durchzusetzen ist, bleibt abzuwarten. Denn die Verkäufer weisen in ihren Anzeigen meist ausdrücklich darauf hin, dass nur ein Foto oder ein Karton der PS5 zum Verkauf steht.

Die Angabe „(Foto)“ im Anzeigentitel übersehen interessierte Käufer auf Ebay schnell. Mit Blick auf das Anzeigenfoto links könnte man annehmen, hier stünde eine Playstation-5-Konsole zum Verkauf.
Die Angabe „(Foto)“ im Anzeigentitel übersehen interessierte Käufer auf Ebay schnell. Mit Blick auf das Anzeigenfoto links könnte man annehmen, hier stünde eine Playstation-5-Konsole zum Verkauf. © fmg screenshot | FMG

Vorsicht vor Fakeshop-Angeboten zur PS5

Kriminell sind im Vergleich zu den Täuschungsabsichten die Playstation-5-Angebote von professionellen Fakeshops . Sie bieten die Konsole oft zu Preisen, die teilweise sogar unter dem Listenpreis der Hersteller liegen. Hierbei wird aber stets der Eindruck vermittelt, es handele sich beim Angebot um eine komplett neue und vollständige Konsole, wie sie im Handel erhältlich wäre. Wer dort per Vorkasse bestellt, bleibt unter Umständen auf seinen Kosten sitzen, ohne dass er dafür etwas bekommt.

Wird man auf Ebay Opfer eines solchen offensichtlichen Betrugs, kann man sich über ein Formular zunächst direkt an den Betreiber wenden . Dort wird der Fall geprüft und im Zweifel gegen den Verkäufer vorgegangen. Anzeigen bei der Polizei verlaufen allerdings oft im Sande.

Eine weitere bekannte Methode grassiert auf Social Media. Das Portal Mimikama , das sich gegen Internetmissbrauch einsetzt, berichtet von Facebook-Seiten wie „PlayStation 5 Freunde“, die dubiose Gewinnspiele anpreisen. Als Gewinn wird die neue Sony-Konsole in Aussicht gestellt. Wer sich aber dort registriert, schließt entweder ein teures Abo ab oder gibt die Erlaubnis, dass die eigenen Daten an Werbekunden weitergegeben werden.

Abzocke mit Playstation 5: Wie schütze ich mich vor Betrügern?

Bei den neuen Konsolen Playstation 5 und der Xbox Series handelt es sich um Produkte, die im Handel rund 500 Euro kosten. Bei Anschaffungen in dieser Höhe sollten Verbraucher generell kritisch und sorgsam vorgehen, wenn sie in kleineren Shops oder von unbekannten Verkäufern Artikel erwerben wollen. Vor Betrügern schützen kann man sich, wenn man vor dem Kauf folgende Tipps beachtet:

  • Anzeige genau lesen: Ob bei Ebay, Ebay Kleinanzeigen oder anderen Onlineportalen sollten Verbraucher nie überhastet kaufen. Der Anzeigentitel und der gesamte Anzeigentext sollte zunächst in Ruhe gelesen und auf vage oder doppeldeutige Beschreibungen abgeklopft werden. Was genau steht zum Verkauf? Was ist alles der Lieferung beigelegt? Welche Zahlungsmethoden sind akzeptiert? Und wie sieht es mit dem Rückgaberecht aus? Bei Fragen sollte man den Verkäufer vorab per Kurznachricht kontaktieren.
  • Nutzerbewertung lesen: Ob der Verkäufer seriös ist, lässt sich meist mit einem Klick auf dessen Nutzerprofil prüfen. Dort kann man sehen, seit wann dieser Nutzer schon auf dem Portal angemeldet ist. Außerdem sieht man auf einen Blick, wie viele Bewertungen der Verkäufer in letzter Zeit erhalten hat und ob diese eher positiv oder negativ ausgefallen sind.
  • Vorkasse vermeiden: Privatverkäufer aber auch Onlineshops bieten unterschiedliche Bezahlmethoden an. Bezahldienste wie etwa Paypal oder Amazon Pay bieten einen Käuferschutz. Bietet ein Verkäufer ausschließlich den Kauf per Vorkasse, etwa per Überweisung, ist Vorsicht geboten. Wird die Ware dann nicht verschickt, ist das Geld meist weg.
  • Ebay Kleinanzeigen: Beim beliebten Kleinanzeigenportal fährt man sicherer, wenn man zunächst nach Angeboten in der eigenen Region sucht und beim Kauf eine Abholung vor Ort vereinbart. So kann man das Produkt vor dem Kauf in Augenschein nehmen und im Zweifel bar bezahlen. Ist ein Versand möglich, kann man zum Beispiel auf einer Bezahlmethode mit Käuferschutz bestehen, etwa via Paypal. Oder man nutzt die neue sichere Bezahlfunktion von Ebay Kleinanzeigen .
  • Fakeshops erkennen: Betrügerische Fakeshops bieten begehrte Produkte oft zu zweifelhaft günstigen Preisen. Ist der Shop unbekannt, sollte man prüfen, ob er über ein vollständiges Impressum verfügt, sichere Bezahlmethoden und eine verschlüsselte Verbindung im Bestellprozess bietet. Vorher lohnt es sich den Shopnamen nach Bewertungen anderer Käufer zu googeln.

Mehr zum Thema