München. Laut ADAC können Eltern die meisten Kindersitze und Babyschalen bedenkenlos verwenden. Einige Modelle beanstanden die Tester aber auch.

Der ADAC hat 20 Kindersitze und Babyschalen fürs Auto getestet und dabei zwei Modelle mit der Note „mangelhaft“ durchfallen lassen – wegen zu vieler Schadstoffe. Abgesehen vom Schadstoffgehalt wurde auf Sicherheit, Bedienung und Ergonomie hin überprüft.

Mit 14 Modellen schnitt insgesamt mehr als die Hälfte „gut“ ab. Weitere vier erhielten die Note „befriedigend“. Dabei meisterten alle den sogenannten Frontaufpralltest. Bei den als „mangelhaft“ bewerteten Sitzen ging es um das Flammschutzmittel TCPP und das im Krebsverdacht stehende Naphthalin, die in den Bezugsstoffen gefunden wurden. Die Grenzwerte lagen laut ADAC jeweils über den für Spielzeug geltenden Werten.

ADAC-Test von Kindersitzen: Große Auswahl an guten Produkten

Grundsätzlich haben Eltern laut ADAC aber eine große Auswahl an Produkten, bei denen sie bedenkenlos zugreifen können. Die größte Gruppe der getesteten Modelle waren Sitze für Kinder bis zum Alter von etwa 1,5 Jahren. Die beste Bewertung erhielt hier der „Swandoo Albert + i-Size Base“ für 450 Euro (Note 1,6). Günstigstes Modell mit „gut“ (2,0) ist der „Jané Koos i-Size R1“ für 210 Euro.

Bei den Modellen für Kinder bis vier Jahre schnitt der „Joie i-Spin 360“ für 350 Euro mit „gut“ (1,8) ab. Weitere Kategoriesieger sind der „Besafe iZi Kid X3 i-Size“ (Alter: ca. 1 bis 4 Jahre, 560 Euro, Note „gut“, 1,8), der „GB Everna Fix“ (Alter: ca. 1 bis 12 Jahre, 270 Euro, Note „gut“, 2,4) und der „Renolux Renofix“ (Alter: ca. 4 bis 12 Jahre, 169 Euro, Note „gut“, 1,9).

Damit erhielt immerhin keines der Modelle das Prädikat „lebensgefährlich“, wie bei einem gemeinsamen Test durch ADAC und Stiftung Warentest im Frühjahr. Damals ließen die Tester zwei Kindersitze durchfallen, weil die Gurtschlösser beim Crashtest aus der Sitzschale herausrissen.

Sitz im Auto mit dem Kind ausprobieren

Die Kindersitzpflicht gilt für Kinder bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimetern oder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr. Eltern sollten zum Kauf sowohl ihr Auto als auch den Nachwuchs mitnehmen. Dadurch lassen sich die relevanten Modelle am besten ausprobieren. Denn der richtige Einbau und optimale Sitz sind für die Sicherheit des Kindes wichtig.

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Auch Zubehör wie Zusatzgurte muss gesetzlichen Ansprüchen genügen. Gurtschlösser oder Brustclips sollen verhindern, dass Kinder aus Hosenträgergurten herausrutschen oder sich eigenständig abschnallen können. Aber diese Systeme müssen auch nach dem Einbau gewährleisten, dass sich der Gurt mit einer einzigen Betätigung öffnen lassen kann. Das schaffen nicht alle Modelle, warnt der ADAC. Nackenkissen seien dagegen zulässig, weil sie keine Veränderung am Sitz darstellten.

Hier die ADAC-Testergebnisse im Überblick:

Für Kinder bis 1,5 Jahren:

• Swandoo Albert + i-Size Base, 450 Euro, Note 1,6
• Swandoo Albert, 250 Euro, Note 1,7
• Bugaboo Turtle + Base, 400 Euro, Note 1,8
• Peg Perego Primo Viaggio i-Plus, 229 Euro, Note 1,8
• Jané Koos i-Size R1 + iPlatform, 370 Euro, Note 1,9
• Uppababy Mesa i-Size, 289 Euro, Note 1,9
• Uppababy Mesa i-Size + i-Size Base, 540 Euro, Note 1,9
• Bugaboo Turtle, 259 Euro, Note 2,0
• Jané Koos i-Size R1, 210 Euro, Note 2,0
• Jané iMatrix + iPlatform, 400 Euro, Note 2,3
• Hauck iPro Baby, 140 Euro, Note 4,8
• Hauck iPro Baby + iPro Base, 290 Euro, Note 4,8

Für Kinder bis 4:

• Joie i-Spin 360, 350 Euro, Note 1,8
• Hauck iPro Kids + iPro Base, 300 Euro, Note 2,8

Für Kinder bis 12:

• Joie Verso, 250 Euro, Note 3,1

Für Kinder zwischen 1 und 4:

• Besafe iZi Kid X3 i-Size, 560 Euro, Note 1,8

Für Kinder zwischen 1 und 12:

• GB Everna Fix, 270 Euro, Note 2,4

Für Kinder zwischen 4 und 12:

• Renolux Renofix, 169 Euro, Note 1,9
• Britax Römer Kidfix S, 199 Euro, Note 3,1

Zu den Testergebnissen auf der ADAC-Webseite geht es hier.

• Anmerkung der Redaktion: Der ADAC hatte die Modelle Uppababy Mesa i-Size und Uppababy Mesa i-Size + i-Size Base zunächst fälschlicherweise schlecht bewertet (beide mit der Note 5,5) – es wurden in diesen Fällen falsche Sitze getestet. Beide Sitze enthalten nicht, wie zunächst beanstandet, eine kritische Menge an Schadstoffen. Beide Sitze erhielten im mittlerweile aktualisierten Testbericht die Note 1,9 („gut“).

(küp/br/dpa)

E-Motorroller getestet vom ADAC

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