Berlin. Google hat sein neues Smartphone Pixel 4 mit Doppelkamera und innovativem Bedienkonzept vorgestellt. Und es gibt noch mehr Neuheiten.

Ein neues Smartphone mit Doppelkamera und der Start eines Cloud-Gaming-Dienstes: Der US-Konzern Google hat am Dienstag in New York seine Produktneuheiten vorgestellt. Und auch für das Heimnetzwerk gibt es überarbeitete Technik mit neuem Namen. Die Neuheiten im Überblick:

Pixel 4

Google setzt beim neuen Flaggschiff-Smartphone Pixel 4 auf zwei Kameras und ein innovatives Bedienkonzept. Außerdem kommt ein Radarsensor zur Gestensteuerung zum Einsatz. Verkaufsstart der Geräte mit 5,7 und 6,3 Zoll großen OLED-Display mit 90-Hertz-Technologie ist am 24. Oktober zu Preisen ab 749 Euro UVP.

Ein neu gestalteter Chip namens Pixel Neural Core erledigt viele Bildbearbeitungsschritte direkt auf dem Telefon – eine Abkehr vom reinen Vertrauen in Cloud Computing. Damit sollen etwa bessere Fotos bei Nacht möglich sein.

Während die Gestenbedienung anderer Smartphonehersteller auf Kameras setzt, kommt beim Pixel 4 ein Radarsensor zum Einsatz. Eine sich nähernde Hand etwa aktiviert die Sensoren für die Gesichtserkennung des Pixel, Winkgesten mit der Hand schalten ein Lied weiter oder den Anrufton stumm.

Ähnlich wie Apple bei seinen aktuellen Geräten verzichtet auch Google beim Pixel 4 auf einen Fingerabdrucksensor. Stattdessen wird mit Gesichtserkennung auf Basis von Infrarotkameras gearbeitet.

Nest Wifi

Google Wifi heißt nun Nest Wifi und kommt Ende des Jahres in einer überarbeiteten Version auf den Markt. Das WLAN-System setzt künftig auf eine Router-Zugangspunkt-Konfiguration. Dabei steuert ein zentraler Router das WLAN-Netz in der Wohnung, zusätzliche Zugangspunkte erweitern das Netz.

Im Gegensatz zum ersten Google Wifi sind Zugangspunkte für Nest Wifi nun auch vernetzte Lautsprecher. Im Fuß des WLAN-Moduls sitzt zusätzlich die Technik eines Nest Mini (ehemals Google Home Mini) mit Mikrofonen und Lautsprecher. Die Mikrofone können Nutzer per Schalter abschalten. Alternativ können mehrere Nest-Wifi-Router zusammengeschaltet werden – sie haben keine Mikrofone integriert.

Router und Zugangspunkte bilden zusammen ein sogenanntes Mesh-Netzwerk. Dabei soll ein Gerät sich immer über den Zugangspunkt verbinden, der das beste Signal bietet. Funklöcher in der Wohnung räumt die Technik weitgehend aus.

Die Nest-Wifi-Hardware gibt es als einzelnen Router für 159 Euro oder als Gespann aus Router und einem Zugangspunkt für 259 Euro ab Anfang Dezember im Handel. Der einzelne Zugangspunkt soll 129 Euro kosten.

Spieledienst Stadia

Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia nimmt am 19. November den Betrieb auf. Das hat Google am Dienstag bekanntgegeben. Mit Stadia laufen Videospiele nicht mehr auf heimischen Computern oder Konsolen, sondern auf virtuellen Rechnern in großen Rechenzentren.

Spieler streamen mit Stadia nur das Videobild ihres Spiels. Durch die theoretisch grenzenlose Rechenleistung der Rechenzentren sollen laut Google völlig neue Spielmodelle möglich sein. Google spricht etwa von einem übergangslosen Sprung aus einem Youtube-Video direkt in das passende Spiel oder von riesigen Spielewelten mit Echtzeit-Ereignissen.

Für frühe Nutzer hat Google seit dem Sommer einen Zugang über eine sogenannte Founders Edition verkauft. Eine Grundversion von Stadia mit eingeschränkten technischen Möglichkeiten soll es kostenlos geben.

Für hochauflösende Grafik und Extraspiele wird ein monatlicher Betrag fällig. Außerdem müssen die einzelnen Spiele jeweils gekauft werden. Wann der Dienst für alle Kunden öffnet, wurde noch nicht mitgeteilt.

Google-Konkurrent Apple hat vor Kurzem den Verkauf seines neuen Smartphones gestartet. Diese Neuerungen bietet das iPhone 11 im Vergleich zu seinen Vorgängern. (mbr/dpa)