Brüssel. Werden Lebensmittel für manche EU-Ländern schlechter produziert? Es gibt keine Kluft zwischen Ost und West, hat eine EU-Test ergeben.

Es gibt keine Ost-West-Kluft bei der Zusammensetzung von Markenlebensmitteln in der Europäischen Union. Das berichtete die EU-Kommission am Montag nach Auswertung einer entsprechenden Stichprobe in 19 Ländern. Dass die Waren für Osteuropa von schlechterer Qualität seien als jene für Westeuropa war in der Vergangenheit oft behauptet worden.

Dass es keine Anzeichen für die Ost-West-Unterschiede gebe, sei zu begrüßen, sagte der für Bildung zuständige EU-Kommissar Tibor Navracsics in Brüssel. Mit Sorge aber erfülle ihn, dass knapp ein Drittel der fast 1400 geprüften Produkte trotz identischer oder ähnlicher Vermarktung eine unterschiedliche Zusammensetzung aufgewiesen hätten.

EU-Kommissarin: Doppelstandards bei Qualität unter Strafe gestellt

„Im europäischen Binnenmarkt wird es nicht zweierlei Qualitätsstandards geben“, ergänzte die EU-Kommissarin für Verbraucher, Věra Jourová. Mit den neuen Vorschriften, die Doppelstandards unter Strafe stellten, „verfügen wir über die erforderlichen Instrumente, um diesen Missstand abzustellen“.

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Die Probe wurde von der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission durchgeführt. Mit ihr reagierte die Europäische Kommission auf Bedenken in Bezug auf Lebensmittel von zweierlei Qualität. Die Auswahl der Produkte erfolgte auf der Grundlage von Vorschlägen der Mitgliedstaaten, nachdem bei Verbraucherschutzbehörden beziehungsweise -verbänden Beschwerden eingegangen waren. (kai)

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