Berlin. Welche Inhalte Facebook seinen Nutzern zeigt, ist höchst individuell: Während die einen von Freunden geteilte Video-Kommentare zum „Fridays For Future“-Streik sehen, lesen andere die gerade veröffentlichten Tourdaten der Kelly Family. Grund dafür ist Facebooks Algorithmus. Doch welche Faktoren genau spielen eine Rolle?
Das Soziale Netzwerk verspricht, ab sofort etwas mehr Klarheit zu liefern. Seit diesem Montag soll eine neue Funktion Nutzern verständlicher machen, warum in ihrem News Feed bestimmte Inhalte ausgespielt werden. Der passende Name des Features: „Warum wird mir dieser Beitrag angezeigt?“
Facebook: Neue Funktion macht News Feed transparenter
„Diese neue Funktion soll es den Menschen auf Facebook ermöglichen, die Faktoren, die die Reihenfolge von Beiträgen im Newsfeed beeinflussen, besser zu verstehen und zu kontrollieren“, teilte Facebook mit. Man reagiere damit auf Feedback von Nutzern und Forderungen nach mehr Transparenz aus der Politik.
Über die Funktion sollen Nutzer laut Facebook nun nachschauen können, warum ein bestimmter Post oder eine Werbeanzeige im Newsfeed auftauchen und welche Informationen den größten Einfluss auf die Reihenfolge der Beiträge haben.

Neues Feature nur in der Facebook-App
So könne es beispielsweise Auswirkungen auf den Feed haben, wenn ein Nutzer Beiträge mit Fotos häufiger kommentiere als Posts mit anderen Medien oder bei Beiträgen eines bestimmten Nutzers besonders häufig den „Gefällt mir“-Button drücke.
Die Funktion soll laut Facebook oben rechts im Drop-down-Menü eines Beitrags abrufbar sein. Über Befehle wie „Als Erstes anzeigen“ oder „Nicht mehr abonnieren“ soll der Feed zudem kontrollierbarer gemacht werden. Die Neuerung gibt es allerdings nur in der Facebook-App, nicht auf der Internetseite.
Facebook hat Probleme mit Fake News
Der Konzern wird immer wieder für Intransparenz seiner Algorithmen kritisiert. Vor allem im Zusammenhang mit der US-Wahl 2016, dem Brexit-Referendum 2016 und dem Facebook-Datenskandal 2018 kritisierten Politiker negative Auswirkungen des Netzwerks auf die Meinungsbildung.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg gelobte inzwischen Besserung. So hat der Konzern etwa neue Regeln für Wahlwerbung eingeführt. Damit will Facebook Manipulationen bei der anstehenden Europawahl verhindern.Zudem forderte Zuckerberg eine globale Internet-Regulierung.
Dass die künstliche Intelligenz hinter dem Sozialen Netzwerk noch ausbaufähig ist, zeigte jedoch vor Kurzem der Terroranschlag in Neuseeland. Der Täter konnte sein Massaker live auf Facebook streamen, weswegen Australien nun Strafen für Facebook plant.
(epd/cho)
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