Düsseldorf. Fast vier Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr für Kaffee aus – nur im Geschäft. Eine Variante ist dabei der klare Favorit.

Für viele geht der Morgen erst mit einer Tasse Kaffee los, nach dem Essen vielleicht ein Espresso, am Nachmittag ein Cappuccino. Das lassen sich die deutschen eine Menge Geld kosten.

Innerhalb eines Jahres – zwischen Anfang Dezember 2017 und Anfang Dezember 2018 – gaben die Deutschen allein im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten fast vier Milliarden Euro für ihren Kaffee aus. Das sind etwa 50 Euro pro Person. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen.

Der Discounter Lidl plant offenbar sogar eine eigene Kaffee-Rösterei.

Deutschen kaufen am liebsten Kaffee

Wer aber denkt, das sei eine Steigerung, der irrt: Die Deutschen kauften im gemessenen Zeitraum sogar etwas weniger Kaffee als in den zwölf Monaten zuvor. Der Absatz sank - rein mengenmäßig – um knapp ein Prozent auf 382 Millionen Kilogramm.

Ob das gleich auf einen rückläufigen Kaffeekonsum hindeutet? Nicht unbedingt. Denn es könnte auch schlicht daran liegen, dass die Deutschen ihren Kaffee lieber in Cafés trinken, anstatt ihn selbst zu kaufen.

Wenn sie den Kaffee im Laden kauen, dann vor allem in gemahlener Form. Etwa die Hälfte der im Handel umgesetzten Kaffeemenge wird gemahlen verkauft, ergab die Nielsen-Untersuchung. Ein Viertel des verkauften Kaffees geht als ganze Bohne über den tresen. Löslicher Kaffee und Kaffeepads folgen auf den Plätzen drei und vier.

Kaffeekapseln kaufen die Deutschen zwar am seltensten, sie sind aber dafür teurer als andere Kaffeevarianten
Kaffeekapseln kaufen die Deutschen zwar am seltensten, sie sind aber dafür teurer als andere Kaffeevarianten © dpa | David-Wolfgang Ebener

Die als ökologisch extrem ungünstigen bekannten Kaffeekapseln belegten mit gut fünf Prozent der Absatzmenge den letzten Rang. Da die Kapseln im Vergleich aber deutlich teurer sind als andere Kaffeevarianten, gehen 14 Prozent des Umsatzes auf ihr Konto.

Doch wie viel Kaffee ist überhaupt gesund? „Die Inhaltsstoffe von Kaffee, zum Beispiel das Koffein, können ab einer gewissen Menge negative gesundheitliche Folgen haben“, sagt Prof. Christian Sina, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Lübeck.

Negative Gesundheitsfolgen von Kaffee

  • Schweißausbrüche
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • erhöhte Nervosität
  • Erregbarkeit bis hin zu Herzrasen

Aber wie bei so vielen Lebensmitteln gilt auch hier: Die Menge ist entscheidend. „Mehr als drei bis vier Tassen Filterkaffee am Tag sollten es bei den meisten wohl nicht sein, und nicht mehr als zwei auf einmal“, sagt der Experte. Allerdings: Das ist bei jedem Menschen anders.

Wer viele und regelmäßig Kaffee trinkt, der verträgt auch mehr. So lange die negativen Symptome ausbleiben, spricht also erstmal nichts gegen viel Kaffee. (sdo/dpa)